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Dienstag, 1. Mai 2012

Scheinwelten von Conny Wischhusen


(Bremen) Am Samstag eröffnete die Ausstellung mit Werken von Conny Wischhusen. Zur Begrüßung zog jeder Besucher aus einer Handtasche einen Gutschein. Das Besondere an diesen Gutscheinen: sie waren schon alle abgelaufen. Die Gutscheine hätten eh nur dazu verleitet sich Sachen zu kaufen die man nicht braucht, wohlmöglich von dem Geld, dass man eigentlich nicht hat um Leuten zu beeindrucken die man nicht ausstehen kann. Seien wir doch Mal ehrlich, wer bekommt was für die Payback- und anderen Sammelpunkte? Der Kunde??? Und warum bittet man uns um unsere Postleitzahl beim Media Markt etc.? Genau, um uns noch einseitiger und gezielter mit Werbung zuzuscheißen.
Die Kunstwerke von Conny Wischhusen sprechen eine klare Sprache. Wie Burkhard Hergesell in seinen einleitenden Worten sagte ist es die selten gewordenen „politische Kunst“. Man muss sich schon etwas Mühe geben und genau hinschauen was mit den Werken kommuniziert wird. Da ist der schlichte Linoldruck „Haus Aaronheim“ von einem leer stehenden Haus in der Bremerhavener Georgstraße. Es ist aber nicht nur die Wiedergabe einer schönen Altbaufassade. Man kann einen Namen über der Tür entdecken und dieser Name ist der Hinweis auf das Schicksal der jüdischen Familie der das Haus einst gehörte.
Oder nimmt man den Objektkasten „Heilige oder Hure“, dann trifft man auf das zweifelhafte und fragwürdige Frauenbild in der Gesellschaft. Ein Grund mehr sich wieder Mal Gedanken zu machen wie die Emanzipation, die Gleichstellung der Geschlechter seit Jahren zurückgeschraubt wird. Man schaue sich nur die aktuelle Diskussion um die Herdprämie für Berufstätige an, denn Hartz IV Empfänger kommen nicht in diesen Genuss.
So kann man von Exponat zu Exponat gehen und sich überraschen lassen von der Bildsprache und Reflektion die Conny Wischhusen anbietet. Am 10. Mai läd die Künstlerin zum Gespräch um 19:00 ein. Am 26. Mai ist Finissage bei der Bonnie und Claire ab 21:30 mit Gesang und Akkordeon den Abend begleiten.
Geöffnet ist das „Forum für Künste“ Humboldt-Schlueter e.V. in der Humboldtstraße 67, 28203 Bremen Di.-Fr. von 19h bis 22h, Sa. von 20h bis 23h und nach Vereinbarung.

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