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Mittwoch, 14. Mai 2014

Direktor Veit Görner tritt in den Ruhestand

Veit Görner
Pressemitteilung der Kestnergesellschaft
(Hannover) Der Direktor der Kestnergesellschaft Dr. Veit Görner tritt zum Jahresende in den Ruhestand. Dies gab der erste Vorstandsvorsitzende der Kestnergesellschaft Uwe Reuter im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung bekannt. In den elf Jahren als Leiter der Kestnergesellschaft hat Görner nicht nur zahlreiche Ausstellungen internationaler KünstlerInnen betreut, sondern auch die Organisation der Kestnergesellschaft entschieden weiterentwickelt.
„Diesen Schritt hat Veit Görner langfristig geplant und mit dem Vorstand abgestimmt, so dass ausreichend Zeit ist, einen entsprechend exzellenten Nachfolger bzw. Nachfolgerin zu finden, der bzw. die die Entwicklung der Kestnergesellschaft genauso erfolgreich vorantreiben wird wie die Vorgänger“ sagt Vorstandsvorsitzender Uwe Reuter.
Den Anfang machte Görner 2003 mit einer Einzelausstellung von Anton Corbijn. Darauf folgten unter anderem Peter Doig, Cindy Sherman, Fischli & Weiss (2004), Michel Majerus, Candida Höfer, Gilbert & George, Santiago Sierra (2005), Barbara Kruger und Thomas Hirschhorn (2006), Bruce Naumann (2007), Bettina Rheims (2008), Gert & Uwe Tobias, Phoebe Washburn (2009), David la Chapelle (2011), Tony Cragg, Alex Katz (2012) und Karla Black (2013). Auf Veit Görners Initiative geht auch das Ausstellungsprojekt »Made in Germany« zurück, das 2007 und 2012 in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover und dem Kunstverein Hannover zum Besuchermagneten wurde.
Über die Kunstausstellungen hinaus wurden in der Zeit seines Direktorats vielfältige Veranstaltungsformate in den Räumen der Kestnergesellschaft etabliert, wie etwa die »kestnerkonzerte« und die »kestnerdialoge«. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Ausbau der Kunstvermittlung, um Besuchern den Zugang zur zeitgenössischen Kunst zu erleichtern. So initiierte er die »kestnerkids«- Programme, die sich an Kinder verschiedener Altersstufen richten und die auch auf Englisch angeboten werden. In diesem Jahr richtete Görner zum ersten Mal eine Stelle für Kunstvermittlung ein um die Entwicklung neuer Vermittlungsformate zu fördern.
In seiner Zeit als Direktor erweiterte Veit Görner das Team der Kestnergesellschaft um Stellen für junge KuratorInnen, für Pressearbeit, für Marketing und zuletzt für Vermittlung. 2003 richtete er in der Kestnergesellschaft ein interdisziplinäres Praktikanten-Labor ein, in dem Studierende unterschiedlicher Fachbereiche wertvolle Berufserfahrung im Kulturbetrieb sammeln können. Die vom kestnerlabor selbstständig organisierte »kestnerschau«-Ausstellung findet mittlerweile in der 24. Auflage statt.
Der Vorstand der Kestnergesellschaft hat eine hochkarätige Findungskommission damit beauftragt, KandidatInnen für die Neubesetzung der Direktion vorzuschlagen. Zu der Kommission unter der Leitung von Friedhelm Haak gehören Karola Kraus (MUMOK, Wien), Max Hollein (Schirn Kunsthalle und Städelmuseum, Frankfurt), Bernhard Mendes Bürgi (Kunstmuseum Basel) und Udo Kittelmann (Nationalgalerie Berlin).

Veit Görner (*1953 in München) lebt in Hannover und Stuttgart. Er hat in Tübingen Sozial- und Erziehungswissenschaften und in Stuttgart Kunstgeschichte studiert. 2005 promovierte er an der HBK Braunschweig, das Thema seiner Dissertation war »Der Betrachter als Akteur – Partizipationsmodelle in der frühen Kunst des 20. Jahrhunderts«. Er ist seit 1984 als Kurator für zeitgenössische Kunst tätig, unter anderem für das Künstlerhaus Stuttgart, dessen Direktor er von 1987 bis 1990 war. Von 1995 bis zu seinem Wechsel an die Kestnergesellschaft war Veit Görner Kurator am Kunstmuseum Wolfsburg.