Inh. Friedo Stucke, Kastanienbogen 8 in 21776 Wanna  eigene.werte@t-online.de

Donnerstag, 29. März 2012

„Vom Schweigen der Schiffe“ von Marie E.U. Schirrmacher-Meitz

(Stade) In Zusammenarbeit des Kunstvereins Stade mit der Cosmaekirche wird am 1.April im Rahmen des Gottesdienstes um 18:00 die Ausstellung „Vom Schweigen der Schiffe - Les bateaux foncés“ in Stade eröffnet.
Monotypie Schirrmacher-Meitz
Die Protagonisten der Ausstellung sind Schiffe der bretonischen Schiffsfriedhöfe, Sterbende die auf allen Meeren der Welt zu finden sind. In SW-Fotografien, Monotypien auf Papier und auf bis zu 3 Meter langen Stoffbahnen sowie in Kohlezeichnungen hat Marie E.U. Schirrmacher-Meitz aus Hechthausen die verrottenden und modernden Wracks im Schlick fest gehalten.
Es ist die außerordentliche Faszination von Werden und Vergehen, das in diesen sterbenden Schiffen für jeden sichtbar in Erscheinung tritt. Schirrmacher-Meitz fasziniert das Körperhafte dieser Fischerboote, der sinnliche Moment des Stofflichen, des dreidimensionalen, manifestiert in Holz, Metall, Glas, Farbe und anderen irdisch gebundenen Stoffen.
„So holt sich Natur das wieder, was sie vor Jahren gegeben hat: den Stoff, den Mantel, um ihn umzuwandeln und scheinbar aufzulösen. Diese Energie, die gegeben wurde für eine Aufgabe, diese Energie geht nicht verloren, sie wandelt sich nur um, verändert sich, um wieder Eins zu werden mit der Natur.“ (Aus der Einleitungsrede von M.E.U. Schirrmacher-Meitz)
Die Ausstellung ist bis zum 26. Aug. 2012 montags bis samstags von 10:00-17:00 und sonntags von 11:30-17:00 geöffnet. Informationen zur Ausstellung auf Schirrmacher-Meitz 

Mittwoch, 28. März 2012

Björn Dahlem – SILENCIO im Oldenburger Kunstverein

(Oldenburg) Am Freitag den 30. März 2012 wird die Ausstellung SILENCIO von Björn Dahlem im Oldenburger Kunstverein um 19:30 eröffnet. Zur Begrüßung spricht die Vorsitzende des Kunstvereins Gertrude Wagenfeld-Pleister, die Einführung hält Dr. Zdenek Felix, Kurator KAI 10 - von der Arthena Foundation aus Düsseldorf.
Die Arbeit SILENCIO von Björn Dahlem stammt aus dem Jahre 2003 und war für die Empfangshalle einer großen Londoner Bank entworfen. Wegen räumlicher Veränderungen in der Bank wurde die Arbeit schon gleich nach ihrer Fertigstellung abgebaut und ist seit dem nicht mehr gezeigt worden.
In der aktuellen Ausstellung im Oldenburger Kunstverein zeigt Dahlem die Arbeit in einer neuen Form. 2003 waren sieben Flachbildschirmen in einer Skulptur integriert. Dahlem zeigte kurze Filme die zum Teil in einer Bank entstanden und den Künstler in verschiedenen Rollen mit rätselhaften Handlungen darstellten. Dahlems künstlerischen Strategien verbinden nun mathematische und philosophische Fragestellungen mit denen der Alchemie und Astronomie.
Der 1974 in München geborene Björn Dahlem lebte in Berlin. Er ist Träger des Piepenbrock-Förderpreises für Skulptur und ist seit 1999 international als Künstler tätig. Dahlem ist durch zahlreiche Ausstellungen in Institutionen und Galerien hervorgetreten.
Für die Sonntage 29. April und 20. Mai 2012 sind Führungen geplant die von Melanie Kahl, M.A. jeweils um 16:00 durchgeführt werden. Eine Kostenfreie Einführung für Kunsterzieher findet am Dienstag, 17. April 2012 um 17:00 statt. Um Anmeldung wird gebeten. In Kooperation mit der VHS Oldenburg wird der „treffpunkt aktuelle kunst“ am Sonntag,  22. April 2012 von 14:30 bis 16:45 stattfinden. (Kursnummer 12A 41041 VHS Oldenburg)
Oldenburger Kunstverein , am Damm 2a, 26135 Oldenburg 0441 - 271 09 

Dienstag, 27. März 2012

Inklusion als Leitthema des Fonds Soziokultur

(Bonn) Der Fonds Soziokultur ruft in einer offenen Ausschreibung zur Antragsabgabe bis zum 01.Mai 2012 auf. Als Leitthema wird Inklusion vorgegeben. Das Kuratorium entscheidet über die Anträge abschließend am 28. und 29. Juni 2012. Die Projekte dürfen bis dahin nicht begonnen werden. Die Projekte die sich dem Leitthema widmen nehmen automatisch an einen Wettbewerb zum Innovationspreis Soziokultur, der mit 10.000€ dotiert ist, teil. Projekte die nicht das Leitthema erfüllen sollten mindestens Modellcharakter für andere Akteure und Einrichtungen haben.
Inklusion kann Vieles bedeuten.  „Soziale Inklusion“ formuliert ein engagiertes Ziel: das gleich berechtigte Miteinander von jedermann und jeder Frau – bei aller Unterschiedlichkeit. Hier muss z.B. auch überlegt werden, ob Migranten in der BRD Deutsch lernen müssen oder ob eine Verständigung im gegenseitigen Miteinander sinnvoll ist. Das käme dann einer Würdigung der individuellen Vielfalt und Kreativität als gesellschaftliche Normalität näher. Die Förderung der damit verbundenen Dynamik und Offenheit. Das offensive Umgehen damit, dass jeder Mensch anders ist und dass nicht seine Schwächen, sondern seine Stärken und individuellen Besonderheiten entscheidend sind. Die gilt es zu erkennen und damit umzugehen. Oder wie die UN-Behindertenkonvention formuliert: Jede Unterscheidung, Ausschließung oder Beschränkung aufgrund einer „Behinderung“, die zum Ziel oder zur Folge haben, dass Menschenrechte und Grundfreiheiten beeinträchtigt oder behindert werden, muss unterbleiben.
Gefördert werden, neben allgemeinen soziokulturellen, vor allem solche Projekte, die sich mit dem 
Thema „Inklusion“ auf ungewöhnliche Weise beschäftigen und mit originellen Entwürfen die Bedeutung von kultureller Teilhabe und sozialer Partizipation in unserer Gesellschaft in den Blick nehmen und helfen, unsere Sichtweisen zu ändern. Wie lassen sich eingefahrene Standards überwinden? Wie überkommene Normen aufweichen? Wie an die Stärken und besondere Qualitäten von „Behinderten“ anknüpfen? Entscheidend ist nicht die „Behinderung“, sondern der Umgang mit ihr. Es gilt, an dieser Schnittstelle einmal mehr deutlich zu machen, dass künstlerische Produktionsprozesse die Gesellschaft insgesamt ändern können, wenn sie die alltägliche Lebenswelt aus ungewohnter Perspektive zum Thema machen. 
Die zweite Ausschreibung 2012 für Projekte mit Beginn in der zweiten Jahreshälfte  widmet sich dem Thema »Inklusion«.  Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Kulturstiftung des Bundes stehen für die Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2012 zirka 
420.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil davon wird an Projekte vergeben, die sich mit diesem Leitthema befassen. Sie sollen sich an den Fähigkeiten und Begabungen von behinderten Menschen orientieren und Ihnen vielfältige Gelegenheiten geben, ihre kreativen Potenziale zu entwickeln und zu fördern.
  
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bearbeitung des Leitthemas kann sich doppelt lohnen. Denn dieses Jahr wird zusätzlich zu den Fördermitteln wieder der Innovationspreis Soziokultur vergeben. 
Nähere Informationen zur Ausschreibung und die Antragsvordrucke 2012 können über die Geschäftsstelle des Fonds oder über Fonds Soziokultur  bezogen werden.

Montag, 26. März 2012

Zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt

(Wien) Man wird wohl einige Male Nach Wien reisen müssen in diesem Jahr. In vielen Museen und Einrichtungen werden die Kunstwerke Gustav Klimts ausgestellt. Es sind ca. 800 Exponate. Wow! Nicht alle können in Museen betrachtet werden, denkt man nur an die Deckenbilder im Burgtheater oder an den Beethovenfries in der Sezession. Dem interessierten Betrachter steht ein Klimt-Pass zur Seite mit dem er durch die 9 Museen/Ausstellungsorte navigieren kann welche sich der Werke des Jugendstilmeisters angenommen haben.
Gustav Klimt im Kunsthistorischen Museum
vom 14. 02. bis 06.05. 2012 www.khm.at  
Klimt persönlich - Bilder Briefe Eindrücke
vom 24. 02. bis 27.08. 2012 www.leopoldmuseum.org  
Gustav Klimt - Die Zeichnungen
vom 14.03. bis 10.06. 2012 www.albertina.at  
Gustav Klimt - Erwartung und Erfüllung Entwürfe zum Mosaikfries im Palais Stoclet
vom 21.03. bis 15.07. 2012 Museum für angewandte Kunst  
Gustav Klimts Beethoven / Gerwald Rockenschaub: Plattform
vom 23.03. bis 04.11. 2012 www.secession.at  
Klimt - Die Sammlung des Wien Museums
vom 16.05. bis 16.09. 2012 www.wienmuseum.at  
150 Jahre Gustav Klimt
vom 12.07. bis 06.01.2013 www.belvedere.at  

Sonntag, 25. März 2012

Zwei Ausstellungen am Wochenende in Oldenburg besuchen

(Oldenburg) Im Horst-Janssen-Museum läuft die Ausstellung „Sagenhaft“ von Markus Lüpertz und im Stadtmuseum Oldenburg gibt es von Heiner Meyer „Private Eyes“. Zwei Vorschläge mit denen man den Sonntag gestalten kann.
Heiner Meyer kombiniert seine Serien aus Antike, Diven, Werbewelt, Filmen und Jet-Set, und eröffnet dadurch neue Realitäts- und Aussageebenen. In Verbindung mit aktuellen Medien dokumentiert er die sozialen Umstände unserer Zeit. Die Verwicklung von Materialwert und menschlichem Alltag.  Die Ausstellung ist noch bis 09.04.2012 geöffnet. Tel. 0441 - 235 2886 Infos auf der Website
Für die Freunde des Hässlichen gibt es ein Schmankerl im HJM: Die Göttin der Schönheit als kleine Version in Bronze bemalt von Markus Lüpertz und andere Werke. Er scheint Gefallen daran zu finden einen Gegenentwurf zum allg. anerkannten Schönheitsideal zu schaffen. Seine Aphrodite wurde in Augsburg aus dem öffentlichen Raum nach Bürgerprotesten entfernt. ein Ähnliches Schicksal erlitt seine Mozart-Skulptur in Salzburg. So kann es einem Künstler ergehen der nicht dem Schönheitserwartungen der Rezipienten entspricht. Zu sehen gibt es außerdem noch Zeichnungen, Radierungen sowie Holz- und Linolschnitte. 
Das Horst-Janssen-Museum ist Di. bis So. von 10:00 bis 18:00 geöffnet. Die Ausstellung ist noch bis 03.06.2012 zu sehen. Infos auf der Website HJM 

Freitag, 23. März 2012

Ein Star erscheint am Himmel: Julia Hell

(Bremerhaven/Hamburg) Wenn ein überragendes Talent die Bühne betritt ist ein besonderer Moment gegeben. Die Reaktionen im Publikum sind gebündelt und äußern sich wie mit einer Stimme. „Dieser Ausdruck, diese Prezision, diese Stimme, diese Kraft - wunderbar!“ Julia Hell, die derzeit im „piccolo teatro haventheater“ die Wendla Teusch in Theresia Walsers Monologstück „Kleine Zweifel“ spielt, löst dieses Reaktionen aus.
Julia Hell kommt aus Hamburg ans „piccolo teatro“. Sie ist in Stuttgart geboren, in Augsburg aufgewachsen, hat dort ihre Ausbildung zur Buchhändlerin durchlaufen, um dann 2006 in Hamburg an der „Joop van den Ende Academy“ und 2010 in Rostock an der „Hochschule für Musik und Theater“ ihre Schauspielkunst auszubilden. Über einige kleine Rollen kommt sie schnell zu Spielstätten wie das „Ohnsorg Theater“ und wird für Titelrollen wie Wendla Teusch in „Kleine Zweifel“, Julia in „Romeo und Julia“, und Pippi Langstrumpf im gleichnamigen Stück engagiert. Über ihr Talent hinaus hat sie eine Reihe von Bühnenfertigkeiten anzubieten: Ballett, Modern, Jazz-Dance und Stepptanz, sie verfügt über einen klangvollen Mezzosopran und kann virtuos mit ihrer Sprechstimme arbeiten. Auch nach ihrer ZAV-Anerkennung bildet sie sich weiter in den Fächern Sprecherziehung bei Margret Wübbold und Monolog/Szenenstudium bei Matthias Horn. In eigenen Projekten und Studien lotet sie ihre künstlerischen Vision aus. Es erfordert keine besondere Sensibilität um zu spüren, dass Julia Hell weit mehr als Schauspielhandwerk anbietet, sie ist ein Energiebündel aus emotional-intelligenter Klarheit.
Julia Hell als Wendla Teusch © Jens Rillke
Wendla Teusch sieht Hell als eine hysterisch autoaggressive Persönlichkeit, die sich ihre eigenen Welten baut. Teusch ist wahrscheinlich Anfang 20, aber in ihrer Entwicklung bestenfalls 15 Jahre alt. Der Monolog findet in einer Art Hinterhof z.B. der einer psych. Klinik statt. Es ist ein Raum, ein Platz, den sie aufsucht um Luft zu schnappen, wo sie keine Mauern bedrängen. Es ist der Ruhepol, die Energiequelle um den ganz normalen Wahnsinn zu ertragen. Julia Hell hat sich für das Theater entschieden, Film und TV ist nicht so sehr ihre Sache. Obwohl sie weiß das dort viel mehr verdient wird, folgt sie ihrer Leidenschaft homogene Räume und Charaktere zu entwickeln die sie in einem Guss darstellt. Kein Wunder dass sie für Rollen wie Lady Macbeth oder Wedekinds Lulu schwärmt. Sie verfügt über die Fähigkeiten eine Seele so tief auszuloten, dass sie zu universalen Aussagen in authentischem Spiel gelangen kann. Jörg Seidel bezeichnet sie in der Kritik zu „Kleine Zweifel“ in der Nordsee Zeitung als „charismatische Darstellerin“, und weiter schreibt er: „Die neue Bremerhavener Theater-Spielwiese im „piccolo teatro“ hat ein großes Talent an die Oberfläche gespült; man hängt (ihr) an den Lippen und lässt sich von ihrem differenzierten Spiel sowie der klaren Sprache mitreißen in die seelischen Abgründe der Protagonisten.“
„Kleine Zweifel“ gibt es noch im „piccolo teatro“ heute und morgen und am 07. April jeweils um 20:00, und am Sonntag den 08. April um 18:00. Karten gibt es unter 0471 - 4838 777 oder via eMail info@haventheater.de. Infos über "piccolo teatro" 

Donnerstag, 22. März 2012

Slam-Poetry mit Sascha Mühlenbeck und Sebastian Hahn

(Bremen-Vegesack/Bremerhaven) Der Raum ist brechend voll, die Luft ist schneidend, ich kann die Tür nur einen Spalt öffnen und mich hinein zwängen. Die Hörer sitzen und stehen wo immer sie einen Platz fanden. Gegenüber der Tür sitzen Sascha Mühlenbeck und Sebastian Hahn an einem kleinen Tisch und lesen ihre Texte. Die Leute hängen an deren Lippen und durchleben jedes Wort. Spontanes Lachen unterbricht kurz, dann lauschen sie wieder. Die Bibliothekarin hatte Recht: Gehen sie nicht rein der Raum ist überfüllt. Welche Literaturform kann schon so viele Menschen in ihren Bann ziehen? 
Das Publikum erstreckt sich über alle Altersschichten. Schüler sitzen neben Greise und teilen die gleiche Begeisterung für die Poetry-Slam-Texte. In der Vegesacker Bibliothek ist es nur eine Lesung, eine Aneinanderreihung von sieben-Minuten-Texten. Beim Dichter-Wettstreit mit anderen Slammern werden die Texte gegeneinander vorgetragen und vom Publikum gewertet. Es ist also nicht nur der Wettstreit, sondern die Texte tragen allein. 
In dieser Literaturform werden unterschiedliche Aspekte erfolgreich miteinander in Verbindung gebracht. Die Inhalte sind anspruchsvoll. Es gibt den Science-Slam, bei dem komplexe wissenschaftliche Sachverhalte in kurze leicht verständliche Formen gebracht werden. Andere Texte sind philosophisch, oder haben ein fundiertes Soziologisches Fundament. Es gibt Texte die eine scharfe Beobachtung des Alltags oder Beziehungen von Menschen beschreiben. Dann wiederum sind sie politisch-kritisch ohne Propaganda zu werden oder Partei zu ergreifen. Fast allen Texten ist gemein dass sie leicht daherkommen, extrem ökonomisch verfasst sind, spontanen oder hintergründigen oder schwarzen Humor bieten und vor allem frei von jeglichem Geschwafel sind. Vielleicht ist gerade dieser Punkt das Erfolgsgeheimnis: Die Menschen sind es leid pseuso-diplomatisch zugetexted zu werden.
Die Lesung mit Sascha Mühlenbeck und Sebastian Hahn auf einem Samstagvormittag endet mit frenetischem Applaus. Einige Zuhörer erkundigen sich noch nach künftigen Auftritten. Manch einer will noch ein paar Worte mit diesen Poeten wechseln, den Moment des Erlebens hinauszögern. Ich sehe nur strahlende Gesichter.
Was macht den Reiz aus ein Poetry-Slammer zu sein? Es ist der Reiz, wie mir beide bestätigen, der Reiz ein Publikum zu begeistern und zu testen wie weit man seinem Geltungsdrang nachgehen kann. Es ist der Spass am Auftritt, am vortragen eigener Texte und dem direkten feedback. Die Slammer reisen viel in andere Städte. Dabei lernen sie andere Slammer kennen teilen Erfahrungen und inspirieren sich gegenseitig. Poetry Slam ist zwar ein Wettbewerb, aber der Sieg steht an zweiter Stelle. Slammer sind keine Konkurrenten. Es gibt einige die sind hervorragend gut und beliebt, da macht es allein schon Spass mit ihnen antreten zu können.
Am 29. März kommen Sascha Mühlenbeck und Sebastian Hahn zum ersten „Watt-n-Slam“ ins piccolo teatro haventheater in der Alten Bürger 200. „Watt-n-Slam“ wird vom Verein Theater Spielorte aus Wanna organisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro Lehe, und wurde gesponsert von der Buchhandlung Mausbuch in Bremerhaven-Lehe. Der Beginn ist 20:00 Einlass ein Stunde vorher. Karten zu 8,00€ gibt es unter 0471-4838 777. Außerdem kommen noch aus Kiel die angesagten Slammerinnen Katharina Brutscher und Mila Müller, aus Bremerhaven Mathias Meier und aus dem Umland Niklas B. und Malte Möbius sowie noch weitere Könner des Fachs.

Mittwoch, 21. März 2012

Roger Williams in der Kunsthalle Bremerhaven

(Bremerhaven) „Ich zeichne, weil ich es liebe und glaube, dass es ein rares Privileg ist sich selbst mit dem täglich auszudrücken und das tun zu dürfen, was man liebt.“ So leitet Roger Williams aus Kapstadt zu seinen Bildern ein. Die Kunsthalle Bremerhaven eröffnet am 25.März 2012 eine Ausstellung seiner Zeichnungen.
Die Ausstellung dauert bis zum 29.April 2012. In der letzten Woche wird Roger Williams selber anwesend sein und in der Kunsthalle eine Wandarbeit realisieren. Neben der Ausstellung bietet der Künstler für interessierte Schulklassen Workshops an die von der Kunsthalle noch nicht näher beschrieben wurden.
Die Finissage der Ausstellung am 28. April 2012 um 19:00 ist eine kleine Einstimmung auf die eine Stunde später im „Kleinen Haus“ des Stadttheaters beginnenden „Visualising Music Vol. 2“, an der Roger Williams als Veejay beteiligt sein wird. Auch das muss wohl eine Art Überraschung sein, denn die Kunsthalle schweigt sich ebenfalls darüber aus um was es sich dabei handelt.
Vielleicht gibt es bessere Infos auf der Webseite der Kunsthalle ?!?

Dienstag, 20. März 2012

Guido Fuchs mit neuem Stück im piccolo teatro

(Bremerhaven) Nach der Sternstunde des Josef Bieder kehrt Guido Fuchs mit einer neuen Produktion ins piccolo teatro zurück: „Allein in der Sauna“. Ulf Goerges, der vielen von der gegenüber liegenden Weserseite bekannt sein dürfte, führt bei dem Ein-Personen-Stück die Regie.
Synopsis: Karl-Heinz König (Guido Fuchs) ist nicht nur erfolgreicher Anwalt und glücklicher Familienvater, er ist auch leidenschaftlicher Saunagänger. Diesmal hat ihn sein Freund Torsten im Stich gelassen, so dass er sich überraschend „Allein in der Sauna“ wieder findet. Plötzlich scheint nichts mehr so wie es war. Sein Leben scheint - inmitten seiner kabarettistischen-komödiantischen Gedanken über die „Unvereinbarkeit“ von Mann und Frau und über die Frage warum sie eigentlich doch (nicht) zusammenpassen - aus den Fugen zu geraten. Ein Theaterspass für Saunagänger und natürlich für alle die die kleinen Unterschiede kennen und lieben.
Die Premiere findet am 21. April um 20:00 Uhr statt. Weitere Vorstellungen am 22. April um 18:00 Uhr, sowie am  27. + 28. April 20:00 und am So 29. April 18:00  statt. Karten gibt es unter 0471 - 4838 777 oder via eMail info@haventheater.de Weitere Infos zu Spielplan des „piccolo teatro haventheaters gibt es auf der Webseite .

Montag, 19. März 2012

Politische Lyrik von Eberhard Pfleiderer

(Bremerhaven) Nach „älterwerden“ (2009) und „Krise! Welche Krise?“ (2011) legt Eberhard Pfleiderer jetzt einen neuen Gedichtband vor: „Daten Flimmern - Lyrische Texte zum Überwachungsstaat. 
Bei der Lektüre zwingt sich die Frage auf, warum wir nicht unsere gesamten Daten schlicht ins weltweite Netz stellen. Wir sind keine Straftäter oder Terroristen oder Staatsfeinde. Diese „Berufsgruppen“ hüten ihre sensiblen Daten genauso selbstverständlich wie die Politiker und Wirtschaftsbosse. Wir einfachen Bürger haben nichts zu verbergen!? Oder doch? Dann allerdings müssen wir unseren Rechtsstaat überdenken. Oder anders gesagt: Wenn jeder besonders ist, sind wir alle gleich!Wenn jeder Dreck am Stecken hat, sind wir dann auch alle sauber?
Hacker gegen die NATO: eins zu null
Das Chaos im Internet
ist inakzeptabel
erklärt der FBI-Chef
nach dem erfolgreichem Angriff
der Hackergruppe LulzSec
auf NATO Computer
Chaotiker aller Länder:
In Linie sauber angetreten marsch marsch!
(Eberhard Pfleiderer, Daten Flimmern, 2012)
Die kurzen Gedichte sind amüsant zu lesen und regen zum Nachdenken an. Wie gehen wir mit unseren Daten im Netz um? Wie groß ist die Nutzerverantwortung für die ins Netz gestellten Informationen? Wie sorglos können wir uns nach 1984 noch in der Welt bewegen?
Der Verzicht auf staatliche Datenkontrolle schreit förmlich nach Überwachung des Verzichts, und damit nach Kontrolle. Wie sinnvoll ist es die Menschen durch bessere Bildung zu verantwortlichen Individuen in einer Staaten- und Weltgemeinschaft zu erziehen? Kann lange dauern,vielleicht funktioniert es schneller als ein perfektes Kontrollsystem zu schaffen. Fragen sie Freud!
Lyrische Texte zum Überwachungsstaat von Eberhard Pfleiderer mit Bildern des Autors und einem Vorwort von Dr. Rolf Goessner. ISBN 978-3-933995-86-5 ist erschienen im Sujet Verlag Bremen 2012

Sonntag, 18. März 2012

Adaption im Stadttheater Bremerhaven

(Bremerhaven) Natalie Driemeyer und Lorenz Langenegger haben eine Theaterfassung des Romans „Eistau“ von Ilija Trojanow entwickelt. Das Statdtheater wird mit großem Aufwand vor kleinem Publikum in einer Außenspielstätte die Uraufführung präsentieren.
In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des AWI und Ilija Trojanow entstand die Dramatisierung. Welten stoßen aufeinander wenn streng wissenschaftliche Logik auf Reflektion und Vieldeutigkeit des Theaters treffen. In dieser gemeinschaftlichen Arbeit werden die Wissenschaftler mit auf der Bühne stehen und Vorträge halten bzw. von eigenen Erlebnissen berichten.
Vom AWI sind der Physiker und Walforscher Dr. Lars Kindermann, Glaziologe Dr. Hans Oerter und Physiker Dr. Reinhard Krause und zwei weitere Wissenschaftler involviert. Kindermann steuert Tonaufnahmen von Blauwalen bei, die in einer eigens für das Stück komponierten Musik mit einbezogen werden.
Die Vorstellungen finden im Magazin des Stadttheaters in der Brommystr. statt. Dort wo die Geschichte der abgespielten Stück des letzten Jahrzehnts lagern. Wie im Eis der Antarktis die Geschichte in einzelnen Luftbläschen gefroren konserviert liegt, so ist das Magazin das Pendant für gestapelte Theatergeschichte. Im Lager wird ein Schiff aufgebaut auf dem Zeno, gespielt von Martin Bringmann, seine Reise zum Gletscher unternimmt. In weiteren Rollen werden Mira Tscherne (Paulina), Andreas Möckel (Pianist/Spielleiter), Kika Schmitz (Beate), Sebastian Zumpe (Jeremy), Walter Schmuck (El Albatros) und Kay Krause als Kapitän zu sehen sein. Regie führt Till Wyler von Ballmoos.
Premiere ist am 24.03.2012 im Magazin um 19:30. Weitere Vorstellungen am 26.03., 10. + 11. 04 und am 28. + 29. 04.2012.

Samstag, 17. März 2012

Im nächsten Leben eine Blume sein

(Bremen/Brhv.) Wenn die Erwachsenen den Fragen der Kinder betreten ausweichen handelt es sich meistens um die wichtigen Themen der Menschen: Um Leben und Tod. Mit dem Projekt „Ich komm als Blümchen wieder“ widmen sich Künstlerinnen und Künstler im Land Bremen diesen elenetaren Fragen der Existenz in künstlerischer Kooperation mit Kindern.
Kinder- und Jugendgruppen im Alter von 4 - 17 Jahren und eine Seniorengruppe erarbeiten mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern in 30 Institutionen ihre Vorstellungen von Leben und Tod, Abschied und Wünsche so wie Vergänglichkeit und Unsterblichkeit. Dabei sollen Bilder, Installationen, Filme, Fotografien, Objekte und andere Gestaltungen entstehen die in einer Ausstellung in der Unteren Rathaushalle und im Bibelgarten am St. Petri Dom gezeigt werden. Zur Eröffnung am 21. März um 13 Uhr ist der Schirmherr und Bürgermeister Jens Böhrnsen anwesend. Einen musikalischen Beitrag leistet der Bariton des Theater Bremen, Martin Kronthaler.
Die Ausstellung ist vom 21. bis 29. März 2012 in der Zeit von 10:00 - 18:00. Darüber hinaus sind die Ergebnisse aus Bremerhaven in der Pauluskirche vom 25. - 27. April zu sehen. Einige ausgewählte Projektergebnisse werden auf der Forum.Messe „Leben und Tod“ am 10./11. Mai in der Halle 4, Findorffstraße in Bremen gezeigt. 
Weitere Infos im Detail, z.B. welche Institutionen und Künstler beteiligt sind, finden sie auf dem Flyer.

Freitag, 16. März 2012

Premiere im piccolo teatro haventheater

(Bremerhaven) Morgen, am Samstag den 17. März ist die Premiere von Theresia Walsers Monologstück "Kleine Zweifel" im piccolo teatro haventheater in der Alten Bürger 200.


Wendla Teusch, die in einer Wettbewerb Situation einen Auftritt erwartet, durchlebt alle Stufen der aufkommenden Vorverängstigung. Man mag es kaum glauben welche Ideen und Gedanken einem so vor einem wichtigen Auftritt kommen. Julia Hell, eine junge Schauspielerin aus Hamburg, die auch am Ohnsorg Theater mitwirkt,  spielt die Wendla Teusch.


Karten kann man bestellen unter 0471 - 4838 777 oder via Mail: info@haventheater.de


Weitere Infos zum Spielplan gibt es hier: piccolo teatro haventheater .

Dienstag, 13. März 2012

„Verbrennungen“ im Stadttheater Bremerhaven

(Bremerhaven) Auf der Hinterbühne des großen Hauses wird vor 200 Zuschauern zeitkritisches Theater gezeigt. Mit großem Aufwand und technischem Ideenreichtum versucht sich Tobias Rott an Wajdi Mouawads Stück „Verbrennungen“. Das Ensemble stemmt einen beachtlichen Kraftakt. Bravorufe und Verständnisfragen hielten sich die Waage.

Anderas Möckel, Sebastian Zumpe, Mira Tscherne
„Verbrennungen“ (Incendies) ist der zweite Teil aus einer Tetralogie in der Mouawad sich mit Themen von Exil und Ursprung beschäftigt. Der erste Teil lautet „Küste“ (Littoral)  der Dritte „Wälder“ (Forets) und der Letzte „Himmel“ (Ciels). Mouawadi ist künstlerischer Leiter im Theatre Francais am Centre National des Arts in Ottawa und arbeitet weiterhin als Schauspieler/Autor und führt weltweit Theaterregie. Er ist selbst im Alter von 9 Jahren mit seiner Familie 1977 aus dem Libanon emigriert.
Nawal (Kika Schmitz) vererbt ihren Zwillingen (Mira Tscherne, Sebastian Zumpe) die Aufgabe ihrem Bruder und Vater, von denen dieses keine Kenntnis hatten, jeweils einen Brief zu übergeben. Sie machen sich auf den Weg zurück in die Vergangenheit durch die Wirren des Bürgerkriegs im Herkunftsland ihrer Eltern. Nachdem sie Schritt für Schritt auf den Kern ihrer Herkunft kommen überreichen sie neugeboren die auferlegte Pflicht. „Jetzt, da wir zusammen sind, geht es besser.“ Die unbeugsame Liebe der Mutter löscht die schwersten Verbrennungen in den vom Krieg geschundenen Seelen.
Die Inszenierung ist so vielschichtig und kontrovers, dass man sie nicht mit drei von fünf Popcorntüten bewerten kann. Es geht von formidabel bis armselig, von raffiniert bis achtlos und von Hoffnung bis no future. Jedoch die menschliche Ebene mit ihren mannigfachen Ausformungen kommt viel zu kurz. Zu schnell kommen die Charaktere zur niedrigsten Problemlösung: schreien oder sich sonst wie aufregen. In einer globalen Welt, ob man sie nun mag oder nicht, ist es erforderlich sich auch mit anderen kulturellen Wegen zu beschäftigen, sonst folgt Tragödie auf Tragödie, ein dualistischer Teufelskreis. Im Theater muss der Versuch einer Lösungsfindung unternommen werden, und sei sie noch so utopisch. Doch in dieser Inszenierung überwiegt die journalistische so-ist-es-Abbildung. Ja, dafür reicht eine Zeitung!
Es ist eine Meisterleistung für die Theatertechnik: verschieden Medien, dazu Licht, Ton und mehrere Bühnenebene die sich heben und senken und abkippen. Ständig ist etwas in Bewegung. Davor muss man den Hut ziehen. Die Souffleuse sitzt als „Statistin“ mit im Bild und die Bühnenarbeiter treten aus dem dunklen Hintergrund, wandeln und bauen vor aller Augen die Einrichtungen um. Es ist ungewohnt und interessant anzuschauen, nur dem Stück dient es nicht sonderlich.
Isabel Zeumer, Mira Tscherne, Meret Mundwiler
Die Hinterbühne ist als Ort interessant. Die Zuschauer werden in einen Bereich geführt der ihnen fremd erscheint. Die enorme Höhe und Weite, beides verliert sich im Schwarz, im Ungewissen. Der Raum selbst ist schon eine Metapher für den Ort des Stücks. Doch das Bühnenbild von Eva Humburg, ist nichts weiter als eine konzeptionelle Materialsammlung: Bilder, Fotos, Karten sind hübsch dekorativ an die seitlichen Hintergründe geklammert, erzählen aber keine Geschichte. Plastikkisten und Wäschekörbe stehen wer weiß wie gruppiert um die Tische. Es sind Behälter um Requisiten zu verbergen, aber warum so versteckt? Es mag alles sehr clever durchdacht sein, aber das Konzept erschließt sich nicht dem Betrachter.
Die Schauspieler kann ich trotz ihrer starken Leistung nicht hervorheben, weil sie zu sprechenden Köpfen reduziert sind und damit weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Das die Geschichte einzelner Personen ein Bild für alle ist, ist jedem Theatergänger bekannt. Es ist sinnlos die Charaktere zu entpersonifizieren.  Viele Textpassagen ziehen sich bleiern dahin verursachen gähnen unter den Zuschauern. Es fehlt die Handlung in der Inszenierung. Und es fehlt an Klarheit um die Zeitsprünge und Ortswechsel nachvollziehen zu können. Nur wer vertraut ist mit Kunstfilmen, die in Bremerhaven nicht gezeigt werden, weder im Kino noch auf Arte, kann der Erzählstruktur folgen.
Ein erdrückendes Konzept einerseits und bis zum Erbrechen reduziert ist das Spiel. Immer wieder nehmen die Schauspieler fixe Positionen ein, körperlich oder mit eintönigem Duktus, und sondern ermüdend ellenlange Infos ab. Andererseits kann man darin den Versuch sehen, der Regisseur wollte sich dem Thema sachlich nähern. Doch ließe man die technischen Bewegungen fort, die immer nur von Szene zu Szene leiten, dann könnte man besser ein Buch lesen und jeder würde sich eigene Gedanken machen. Wozu einen Theaterbetrieb stressen wenn es eine konzentrierte Lesung im Foyer auch getan hätte? Da kommen dann auch Zweifel an der Ethik des Verantwortlichen auf. Welche Aussage bringt der Regisseur zum Stück? Eine neue Variation wie die Fäkalsprache angewendet wird brauchen wir nicht. Zu welchen technischen Kaprizen das Theater in der Lage ist muss der Zuschauer nicht wissen. Das Liebe und Verzeihen der Weg aus Tragödien ist, ist in einer christlichen Gesellschaft landläufig bekannt, nur wie wir Menschen im gewöhnlichen Leben lieben und verzeihen, haben wir noch nicht verinnerlicht. Doch darüber schweigt diese Inszenierung.
Sollte man hingehen und anschauen? Unbedingt! Nur wenn sich ein heranwachsendes Publikum kritisch äußert kann für die Gemeinschaft etwas Neues entstehen. Einige Schulklassen haben das Stück schon gesehen und haben Proben begleitet. Im Anschluss der Vorstellungen gibt es eine Nachbesprechung im „da capo“. Hier kann das Publikum aktiv mitwirken und der interessierten Theaterleitung und den Schauspielern ein Feedback geben.
Weitere Vorstellungen sind am 05. und 20. April jeweils um 19:30. Es bleibt zu hoffen, dass die Nachfrage so groß ist und weitere Vorstellungen angesetzt werden.

© Fotos Heiko Sandelmann

Samstag, 10. März 2012

"Kleine Zweifel" von Theresia Walser

(Bremerhaven) Am 17. März gibt es nach „Misery“ eine weitere Premiere in diesem Monat im piccolo teatro haventheater: „Kleine Zweifel“ von Theresia Walser. Julia Hell aus Hamburg spielt in diesem Stück die Hauptrolle, eine kraftvolle Besetzung.
Die Rahmenhandlung ist ein Gesangswettbewerb. Doch es geht um viel mehr. Der Wettbewerb ist methaphorisch zu verstehen und bietet die Bühne auf der die Teilnehmerinnen/Frauen agieren. In Hitchcocks „Fenster zum Hof“ bringt es Grace Kelly auf den Punkt: Die schwierigste Aufgabe der Frauen ist es mit Wölfen zu jonglieren. Wendla Teuch ist keine emanzipierte kämpferische Frau. Sie ist vielmehr der Inbegriff des so genannten weichen Geschlechts. Sie ist durch ihre Naivität schon fast dem Wahnsinn nahe. Vielleicht ist sie auch in psychologischer Behandlung. Sie ist auch keine Intelligenzbestie, sondern vielmehr eine naive Beobachterin mit wenig Erfahrung. Sie spricht über die Erlebnisse beim Wettbewerb ohne sie einordnen zu können, sie reflektiert über sexuelle Erfahrungen und Wünsche die sie ehr verwirren als reifen lassen. Dabei gibt sie einen mitunter urkomischen doch nachdenklichen Einblick in die Welt einer jungen Frau. Zwischen ihr und der Gesellschaft gibt es kleine Zweifel die belastend im Raum stehen. Der Text ist ein Spannungsfeld zwischen Scheitern und Sehnsucht. Eine Woche nach dem internationalen Weltfrauentag ist dieses Theaterstück ein wichtiger und weiterführender Beitrag.
Die Autorin, Theresia Walser, hat eine Sprache die mit einer breit angelegten Sicht in die Tiefe der Thematik eindringt. „Kleine Zweifel“ wurden 1997 von den Münchener Kammerspielen uraufgeführt. Seit dem ist Walser mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden: Nachwuchsautoren des Jahres 1998, Autorin des Jahres 1999, Stücke-Förderpreise des Goethe-Instituts 1999 und 2001 um nur einige zu nennen. Ihre ungewöhnliche und poetische Sprachkunst wird von der Kritik einhellig gelobt. Sie hat in Bern eine Schauspielausbildung durchlaufen und an mehreren Theatern in der BRD gearbeitet..
„Kleine Zweifel“ mit Julia Hell als Wendla Teusch hat im piccolo teatro haventheater am 17. März um 20:00 Premiere. Weitere Vorstellungen sind am Sonntag 18. März um 18:00, sowie am 22., 23. und 24. März und am 05., 07.und 08. April jeweils um 20:00. Karten erhalten sie unter 0471-48 38 777 oder via eMail: info@haventheater.de

Anmeldeschluss für Theaterpreis

(Heidelberg) Der „Freie Theaterverein Heidelberg“ schreibt den 15. Heidelberger Theaterpreis für freie Sprechtheater-Produktionen aus. Das jährliche Festival finde vom 24. Oktober bis zum 3. November statt. Ensembles aus dem gesamten deutschsprachigen Raum können sich bis zum 30. März 2012 bewerben. Der Preis ist mit 1500 € und neun Auftrittstagen dotiert. Es werden Produktionen ausgezeichnet die ein hohes Maß an Innovation und Ideenreichtum zeigen um dem freien Schauspiel neue Impulse zu geben. Vergeben werden drei Jurypreise und ein Publikumspreis. Die Bewerbungsformulare und -unterlagen können via Download unter Freier Theaterverein Heidelberg  angefordert werden.