tag:blogger.com,1999:blog-51666379811016622352024-03-12T16:00:35.276-07:00Verlag (eigene werte)H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.comBlogger380125tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-31082785737351449362024-01-01T06:11:00.000-08:002024-01-01T06:31:28.403-08:00Danke Bremerhaven<p><span style="font-size: large;">(<i>Wanna</i>) Danke, liebe Bremerhavener. Danke für dieses wunderbare Feuerwerk am gestrigen Abend. Das war ein wundervolles und farbenfrohes Spektakel um die bösen Geister des Jahres 2023 auszutreiben. Es wird natürlich nichts nützen. Denn das Morden in der Ukraine, im Gaza-Streifen und in vielen anderen Gebieten der Welt geht unvermindert weiter. Aber vielen Dank für den Versuch mit einem gigantischem Feuerwerk, das sich über die verschiedenen Stadtteile bis ein Uhr hinzog, ein bisschen Farbe in die Dunkelheit zu bringen. Auch wenn diese feurige Begeisterung zum zündeln nicht die Herzen erweichen kann, so wird doch zumindest die Atmosphäre ein kleines bisschen angeheizt. Das spart Heizkosten. Apropos Kosten. Mein Dank geht auch an all die Mitbürger die keine Kosten gescheut haben dieses bombastische Feuerwerk zu bezahlen. Das gibt Hoffnung zu glauben, dass noch genug Geld bei den Leuten liegt. Das Gejammer um steigende Preise ist also doch nur hohles Gewäsch. Denn wer an einen Tag, für einen kurzen Moment der Freude bereit ist ein-, zwei- oder sogar dreihundert Euro zu verpulvern, für den kann Geld kein Hindernis bedeuten sich frei zu entfalten. Alles in allem war der gestrige Jahreswechsel wieder mal ein Beweis dafür mit welcher Gleichgültigkeit die Mitmenschen dazu bereit sind ein schnödes wieder und wiederkehrendes Ereignis zu feiern, als wäre es der letzte Tag im Leben der Welt. Und wie brav sie sich alle an diesen Gefühlsausbruch beteiligen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt darf gezündelt werden. Und auf die Minute genau entfesselt sich dann der größte Teil explodierender Glückseligkeit. Es ist schon eine bemerkenswerte Tugend sich auf die Minute genau freuen zu können. Ich bin beeindruckt. Und ich bin natürlich voller Dankbarkeit, dass ich diesem Schauspiel beiwohnen durfte. Und ich musste nicht einen einzigen Cent dafür bezahlen. Pulverdampf lag in der Luft, der Alkohol floß in Strömen und sogar der Regen war vom Bürgermeister selber abgestellt. Wunderschön! Und so hoffnungsvoll. Jetzt nur noch 364 Tage Wahnsinn ertragen, und dann gibt es wieder Silvester! Hurra!!!<br /><br /></span></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-65106725765745895942023-12-19T09:00:00.000-08:002023-12-19T09:00:40.810-08:00Gedanken zur Weihnacht<p style="text-align: left;"><span style="font-size: large;"><b>Altern</b><br /></span></p><p style="text-align: left;"><span style="font-size: large;">…<br /><br />dafür muss man nichts tun<br />gar nichts<br /><br />es geschiet<br />einfach so<br />selbst wenn wir uns noch so sehr dagegen stemmen<br /><br /><br />jung bleiben, ja<br />dafür strampeln wir uns ab<br />treiben Sport<br />tragen Lotionen auf<br />reden infantil<br /><br />so angestrengt<br />bis wir zu Tode erschöpft sind.</span><br /><br /><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> </span><span> (©</span>Friedo Stucke)</p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-19685109067475028032023-12-13T11:07:00.000-08:002023-12-13T11:07:45.564-08:00Drohnen über Bremerhaven<p><span style="font-family: verdana;"><span style="font-size: large;">Drohnen fliegen über die Hafenstadt. Seitdem die Drohnen eine Kamera transportieren können, gibt es im deutschen TV keinen Film mehr ohne Luftaufnahme. Erzählt wird durch diese Luftaufnahmen nur in den aller seltensten Fällen etwas. In diesem Fall kreuzt die Drohne durch die Containerreihen der Hafenstadt. Natürlich auf der Suche nach Drogenschmuggler. Handlanger, kleine Fische, die an einen Mittelsmann die Pakete übergeben der sie dann weiter leitet zum nächsten Verteiler der überwacht wird vom Schurken mit der Waffe. Der erledigt dann auch den einen oder anderen und wirft ihn ins Hafenbecken. Die Zöllner mit der Drohne haben sonst nicht viel drauf ausser die Spielerei mit dem technischen Schnickschnack. Der Trottel der die Drohne lenkt, lenkt sie so niedrig, dass einer der Schmuggler sie mit der Hand zu Boden schlagen kann. Allein für soviel Blödheit sollte man ihm kündigen. Da drängt sich mir auch die Frage auf, warum die Beamten in den Krimis immer so trottelblöd dargestellt werden. Wo ist da die Polizeigewerkschaft und reicht Klage gegen alle TV-Sender ein, wegen Verunglimpfung und zur Ehrenrettung ihrer Mitglieder? Und dann wird ja immer auch die Staatsmacht im Team vorgestellt. Doch Team bedeutet hier, und in vielen anderen Krimis, die eine Kollegin tanz aus der Reihe und geht auf Solotour, und ein anderer besteht auf Sicherheitsregeln komme was da wolle. Man wundert sich am Ende des Krimis nur noch, dass die Schurken gefasst werden konnten. Das geht natürlich nur weil Kommissar Zufall zur Stelle war. Ansonsten überwiegt das bildgewaltige Werk von endlosen Einstellungen in denen nichts passiert, nicht einmal Spannung wird aufgebaut. Ein neunzig Minüter den man auch in einer guten halben Stunde hätte erzählen können. Was für eine Verschwendung von Produktionsgeldern. Es wird bei solchen Filmen immer suggeriert, dass die Deutschen zu doof wären interessante Filme zu machen. Doch das trifft nicht zu. Es gibt unter den Schauspielern sehr viel und gute Leute die einen anspruchsvollen Handlungsverlauf mit ausgefeilter Charakterdarstellung spielend leicht hinbekommen können. Es gibt auch Kameraleute die mehr als Drohnen lenken können und überhaupt gibt es sehr viel fähiges Personal mit dem man gute interessante Filme produzieren kann. Doch statt dessen bekommt man solchen Schund ausgestrahlt. Und dann natürlich das Lokalkolorit. Man zeigt die Gegend. Einheimische erkennen die Drehorte - schön. Manch einem wird es ganz warm ums Herz weil seine Scholle im Hintergrund auftaucht. Doch wer sich ein bisschen auskennt, der fragt sich dann schon, wie die einzelnen Drehorte in so einem Film miteinander verbunden werden. Und wieso muss eine Gewalttat, wenn auch nur hypothetisch, dafür herhalten um die Heimat im TV zu sehen? Wird so ein Heimatgefühl hergestellt? Ich hoffe nicht.<br /></span><br /></span></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-74174586697937903862023-12-13T08:31:00.000-08:002023-12-13T08:31:26.489-08:00Wirtschaftliche Entscheidungen<p><span style="font-family: verdana;"><span style="font-size: large;">Durch wirtschaftliche Entscheidungen wird die Welt zu einem häßlichen Ort. Was ist häßlich? Es ist nicht das Gegenteil von schön. Häßlich ist es wenn man keine freudige und liebevolle Verbindung mit etwas hat. Man spürt ehr eine Wut, einen Wunsch sich von etwas abzuwenden, es aus seinem Leben zu verdammen. Ein Umstand oder Gegenstand den man nicht in seinem Leben haben will. Ein Grund sich unbehaglich zu fühlen. Und vor allem, es ist etwas völlig überflüssiges, etwas auf das man ohne weiteres verzichten kann. Wirtschaftliche Entscheidungen sind häßlich. Denn mittlerweile ist es allgemein anerkannt, das eine wirtschaftliche Entscheidung immer mit Verzicht zu tun hat. Eine wirtschaftliche Entscheidung in der BRD muss aber keinen Verzicht nach sich ziehen. Wir leben hier schließlich in einem Land in dem Milch und Honig fließt. Gut, nicht für alle Mitbürger, aber doch für sehr viele und für einige in so einem unermesslichen Überfluss das es einem schwummerig werden kann. Grad habe ich gelesen, dass es 237 Milliardäre in der Republik geben soll. Was haben die denn gearbeitet um die erste Milliarde zusammen zu bekommen? Aber ich schweife ab. Also unter eine wirtschaftliche Entscheidung versteht man heute, dass Geld eingespart wird. Und das wird nur in der Hinsicht eingespart, dass es einen aktuellen Gewinn von einigen wenigen Mitbürgern steigert. Haben sie schon einmal bemerkt, dass viele Supermärkte abgerissen und wieder neu aufgebaut werden? Manchmal sogar am selben Ort. Also wenn ein Gebäude noch weitere 50 oder 100 Jahre stehen bleiben könnte, wieso dann abreißen. Wieso nicht den bestehenden Baukörper verbessern oder aufwerten? Und wo bleibt der ganze Schutt? Ein bisschen kann man davon wieder verwerten. Ja! Aber das meiste davon belastet die Umwelt. Denn in den seltensten Fällen wird so nachhaltig umweltverträglich gebaut, dass die Baustoffe in ihrer Schuttphase wieder zu neuem Rohstoff verrotten können. Es ist Plastik, Metalle und zig verschiedene Kunststoffe die zu riesigen Bergen gelagert werden. Für die Nachwelt, für unsere Kinder wohlmöglich. Da wird es den Nachkommen wirklich schwer gemacht respektvoll auf ihre Eltern zu blicken. Ach ich schweife schon wieder ab. Aber ich könnte noch stundenlang weiter solche wirtschaftlichen Entscheidungen aufzählen: LNG bei dem Unmengen von Chlor ins Meer geleitet werden, Kriege, Stuttgart 21, Elbtower. Große oder kleine Projekte, es ist ganz egal, es ist immer das gleiche: ohne erkennbare Notwenigkeit wird die Welt zu einem häßlichen Ort gemacht. Achja, nehmt mich nicht ernst, ich red nur so vor mich hin.</span></span></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-60185191820518522022023-12-11T16:20:00.000-08:002023-12-11T16:20:17.062-08:00Mein Lottoladen ist verschwunden<p><span style="font-family: arial; font-size: large;">Det jiep et doch jarnich. Mein Lottoladen ist verschwunden. Ich komme da rein beim Supermarkt, und der ganze Laden is wech. Baustelle. Nix mehr zu sehen von dem kleinen Zeitschriftengeschäft von dem Türken, oder war der aus Polen. So genau konnte man das ja auch nicht sehen. Nee, der ganze Laden einfach weg. Nun is da nur noch so’n Loch zwischen Supermarkt Kasse und Blumengeschäft. Vor der Tür standen immer so viere, fünwe Ständer mit Post- und Grußkarten, und rechts so ein Stehtisch mit die Lottoscheine, wah. Weg, alles weg! Gut ich war jetzt zwei Wochen nicht da, aber deswegen gleich den ganzen Lottoladen abbauen, dat ist ja wohl ne Nummer für sich. Ja und wat mach ich nu? Ich hatte vier Richtige. Is´ der jetzt mit meinem Lottogewinn durchgebrannt? Mit nem Boot über den Bosporus, oder sonst wo über die Grenze?<br /> Also nee, da wo früher mein Lottoladen war ist jetzt also nichts. Nur so eine Baustelle. Schwarze Wände und oben drüber prangt auf diesem Kunststoffholz-Dekor schon der neue Name. Tabak Niemeyer. Auf einer Leiter steht ein Handwerker und lässt sich von seinem Lehrling, oder was is’ dat, `n Hilfsarbeiter, na immerhin sieht er aus als wäre er von hier, also der reicht ihm ein Holz, so ein Bauteil. „Sagen Se Mal, wo is denn nun der Lottoladen hin?“ Frage ich den. „Ich wollte doch hier meinen Schein…, und nun ist der Lottoladen nicht mehr da. Einfach weg!? Ist der vielleicht irgendwo anders hier im Center? Oder ist der jetzt ganz weg?“ Der Mann `uf der Leiter guckt mich an. Fragezeichen im Gesicht und mit offenem Mund. Er ist vornüber gebeugt und streckt die Hände griffbereit seinem Kollegen entgegen. „Hier ist jetzt nichts.“ Raunst er mir zu. „Wir bauen um. Das kann noch etwas dauern.“ Ik trete einen Schritt zurück, um det Jantze zu sehen. Hölzern anmutende Fassade aus zu glattem Kunststoff - bestimmt um es feucht abwischen zu können - und dahinter ein geräumiger Schlund von schwarz. An einer Wand sind schon Regale montiert. Auf zwei Arbeitsböcken liegen Teile und mehrere Maschinen rund herum. Die Handwerker, oder sind das nun Monteure?, haben alle uniforme Overalls mit aufgesetzten Taschen an. Zweifarbig. Wenn man da überhaupt von Farbe sprechen kann. Ein unbeschreibliches graublau und ein zwischen braun und oliv schwankendes irgendwas. Und mein kleiner Lottoladen ist einfach nich´ mehr da. Was mach ich denn nun mit meinem Lottoschein. Ich hätte auch ´nen neuen gebraucht. Heute ist doch Freitag. Na den Kerl kauf´ ich mir. Jetzt geh ich erst Mal nach Hause und dann im Internet gucken wat da überhaupt los ist. Den lass ich doch nicht mit meinem Vierer abhauen. Der wird doch wohl noch in Deutschland sein? Oder ob se den schon abgeschoben haben?</span></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-17430079028373006272022-11-20T04:59:00.003-08:002022-11-20T05:31:51.856-08:00Es kommt was nach der Krisenzeit!<p><span style="font-size: large;"><span style="font-family: verdana;"></span></span></p><table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWMpLSSQFlyThpuIjoBc9XA-aZDL3xtUEvDxqyq6kxOHv06C600XEynJ2IQzlFggFa9H1y7IC5uiqYa-cdJd5IaoGasAZH_BdGhxGochh5bBkgwF1XNftoodGYLeGrT1YjYl6cikFk0SchwC0Vj4HXzJQsXxeO0Ueky1Qpi4NWLPN7vHRPjFf79Vqb/s600/dasphoenixprojekt_03-25c4f83e.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="400" data-original-width="600" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjWMpLSSQFlyThpuIjoBc9XA-aZDL3xtUEvDxqyq6kxOHv06C600XEynJ2IQzlFggFa9H1y7IC5uiqYa-cdJd5IaoGasAZH_BdGhxGochh5bBkgwF1XNftoodGYLeGrT1YjYl6cikFk0SchwC0Vj4HXzJQsXxeO0Ueky1Qpi4NWLPN7vHRPjFf79Vqb/w400-h266/dasphoenixprojekt_03-25c4f83e.jpg" width="400" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© by Theater an der Glocksee<br /></td></tr></tbody></table><span style="font-size: large;"><span style="font-family: verdana;"><br />(<i>Hannover</i>) Muss man auf alles eine Antwort haben? Ist das überhaupt möglich? Und die Antwort auf alle Fragen, ist das die Bedingung für den Tod und natürlich der Wiedergeburt? Grob umschrieben ist das der offene Fächer vieler Fragestellungen, offener Assoziationen die Das Phoenix-Projekt am Theater an der Glocksee verfolgt.<br /><br />Vor ein paar Jahren erzählte Jack in the Box seine Gedanken zur Zeit. Nachdenklich stimmende Gedankenketten die uns in Überlegungen zogen - was oder wie diese Zeit ist. Mit dem Phoenix Projekt hat er nun die Box verlassen. Offensichtlich sind viele Menschen infiziert von diesen Gedankenfetzen, sie weiter zu zu spitzen und zu etwas Erklärenden zusammen zu setzen. Die Spieler erzählen einzelne Geschichten und Reflektionen und treffen sich dann immer wieder mit allen - denn ja, es betrifft uns alle. Eine Gemeinsamkeit die zwar nicht wirklich verbindet, die den Einzelnen aber auch nicht allein im Regen stehen lässt. Alle einzeln gezeichneten Figuren gehen an den Rand ihrer Erfahrung, ihrer Daseins. Grenzerfahrungen mit einem Kern der Hoffnung dass es auf der anderen Seite weitergeht. Diese Grenze auszuloten zeigt das Ensemble immer und immer wieder in schier nicht enden wollenden Kaskaden von Situationen, Bildern, Projektionen, Stimmungen, Gesängen, Akrobatik, Tanz und, und, und… Es ist ein stetig aufkeimendes, sprühendes Feuerwerk, und so manches Mal möchte man aufspringen und mitmachen, um vielleicht sogar das Ei in der Asche zu finden.<br /><br />Jonas Vietzke, der hier für Text und Regie verantwortlich ist, hat den Nerv der Zeit und die Gedanken, Sorgen und Ängste der Menschen gut eingefangen. Das treibt uns derzeit um. Nicht die einzelne Krise, an denen sich die Medien abarbeiten und das verstörte Volk umtreiben, ist das Thema. Nein, hier ist der Gedanke einen Schritt weiter. Was hält diese Krisen zusammen, was ist ihnen allen gemein? Es ist wie bei einem komplexen Lernprozess, bei dem man unendlich viele Informationen entschlüsseln und sie dann richtig zusammen setzen muss. Eine Entdeckungsreise zu der Frage aller Fragen, die man findet um sie dann am nächsten Tag neu zu stellen, immer und immer wieder. Und wie diese Inszenierung zeigt, kann das ehr ein Rausch sein der beflügelt, denn eine Sorge die man fürchtet.<br /><br />Das Ensemble ist eine Zusammenstellung begeisternder Schauspielern, Sänger, Tänzer die hier zu einem mitreißendem Spiel aufläuft. Was das Publikum mit nicht enden wollendem Applaus gerne belohnte. Die Akteure auf der Bühne: Andrea Casabiancchi, Johannes Fast, Johanna Krödel, Nina Melcher, Dennis Pörtner, Cornelius Rauch, Jonas Vietzke. Weitere Vorstellungen am Mi. 23., Fr. 25. Und Sa. 26.11.22 jeweils 20:00 </span></span><p></p><a href="https://theater-an-der-glocksee.de" target="_blank">Theater an dern Glocksee.de</a><br />H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-60941180603423841432022-09-27T07:47:00.002-07:002022-09-27T07:52:12.014-07:00Die Waldlösung<p><span style="font-size: large;"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSrU9BoR91D5jCjaePrC22MSYP2_XhOTwKfrhVA1ZqphK91oiuq1hGqYjzL8nOe1OgaGxJGx1NnMY7JauDwq4-ulIMmn7KnuKSiFVJyw7-JJGzfEmOjBLQ1sNJ5gWJH2MMDujJONuDX5FZdRi5WsfhpQsL9QR5VzLbhUwghgcjdYHMPdvC15N3Fw7Z/s2421/IMG_1464.jpeg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="2421" data-original-width="1632" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjSrU9BoR91D5jCjaePrC22MSYP2_XhOTwKfrhVA1ZqphK91oiuq1hGqYjzL8nOe1OgaGxJGx1NnMY7JauDwq4-ulIMmn7KnuKSiFVJyw7-JJGzfEmOjBLQ1sNJ5gWJH2MMDujJONuDX5FZdRi5WsfhpQsL9QR5VzLbhUwghgcjdYHMPdvC15N3Fw7Z/w270-h400/IMG_1464.jpeg" width="270" /></a></span></div><span style="font-size: large;"><br />(<i>Wanna</i>) Ich liebe Bücher die den Bruch eines Verbots im Titel tragen. So etwas wie: In drei Schritten zum perfekten Mord, oder: Wie man illegal einen Wald pflanzt. Das erstere gibt es noch nicht, das letztere habe ich kürzlich gelesen. Und, ja, ich bin begeistert. Der Verweis auf die Illegalität betrifft nur einen kleinen Teil des Buches. Der überwältigende Teil ist gespickt mit nützlichem Wissen über Bäume und Wald.<br /><br />Im ersten Teil wird grundsätzliches berichtet über die unterschiedlichsten Möglichkeiten einen Wald zu pflanzen und warum das sinnvoll ist. Im mittleren Teil ist eine umfangreiche Datenbank über die verschiedenen Baumarten die in diesen Breitengraden üblich sind. In knapper Form sind die wichtigsten Merkmale beschrieben, so gut, dass man schnell eine Auswahl für das eigene Pflanzprojekt treffen kann. Im dritten Teil sind 17 Artikel versammelt in denen verschiedene besondere Informationen über Wälder erklärt werden. Im Anhang gibt es dann noch Bilder zur Baumbestimmung. Eine geballte Ladung Information die auch noch locker und witzig vorgetragen ist.<br /><br />Als eine besondere Überraschung fand ich die Illustrationen die dicht am Text sind und mit einem Blick weitere Informationen bieten. Nach der Lektüre die man so nebenbei in ein bis zwei Tagen erledigen kann, ist man bereit einen Wald zu pflanzen, legal oder illegal. Wer hat das geschrieben? Nun, das war ein ganzes Team. Gewöhnlich würde man sie unter einen Herausgeber zusammenfassen und fertig. Aber wenn eine Gruppe von Menschen eine so wunderbare Arbeit abliefert, dann will ich sie auch benennen: Philipp Bauer, Iris Becker, Jeremy Connor, Jonathan Dehn, Benjamin Fredrich, Alexander Fürniß, Julius Gabele, Patricia Haensel, Sebastian Haupt, Stefanie Kaiser, Veliko Kardziev, Juli Katz, Jan-Niklas Kniewel, Andrea Köster, Daniela Krenn, Tobias Müller, Eva Pasch, Cornelia Schimek, Stefanie Schuldt und Jasemin Uysal. <br /><br />Verlegt im KATAPULT Verlag Greifswald ISBN 978-3-948923-18-1<br /><br /></span><p></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-62462529466179057512022-09-11T17:10:00.001-07:002022-09-11T17:17:40.010-07:00Das rechte Geschwür ausbreitet sich aus<p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: verdana;"></span></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-size: medium;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCRtWg5bBHeWeW_teIwFws0fO8BwSVXN46POk0fszUeeHhA-s4TqTloJkQTa0tHUdASmidbIGZuh3jBxqReWc2OJjz4ooknF6wG2fUb8ivfVmZw0OUhsjm8j346xS3jt1u3HlbZOEg14dAeaxO6NmIN1Ed2jm7SHgWHTt_tz0c3GRpqC_7ak6X_x5U/s3316/IMG_3626.jpeg" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3316" data-original-width="2268" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgCRtWg5bBHeWeW_teIwFws0fO8BwSVXN46POk0fszUeeHhA-s4TqTloJkQTa0tHUdASmidbIGZuh3jBxqReWc2OJjz4ooknF6wG2fUb8ivfVmZw0OUhsjm8j346xS3jt1u3HlbZOEg14dAeaxO6NmIN1Ed2jm7SHgWHTt_tz0c3GRpqC_7ak6X_x5U/w274-h400/IMG_3626.jpeg" width="274" /></a></span></div><span style="font-size: medium;">(<i>Wanna</i>) Das Netzwerk der neuen Rechten hat mich sofort fasziniert. Denn eine so rückständige Weltsicht, wie sie die Rechten weltweit vertreten, sollte eigentlich aussterben. Doch hier scheint ein Bild sich festgefressen zu haben, ein Bild von den stumpfsinnigen Rechten die zu blöd sind ein Loch in den Schnee zu pi****, sie wissen schon was ich meine. Die beiden Autoren, Christian Fuchs und Paul Middelhoff, haben das aktuelle Bild der Rechten neu und verständlich aufgezeichnet.<br /><br />Im Untertitel heißt es: Wer sie sind, wer sie finanziert und wie sie die Gesellschaft verändern. Genau, sie tun es. Und jeder der die letzten zehn Jahre auch nur leidlich aufmerksam die Nachrichten verfolgte, hat diesen Wandel in der Gesellschaft mitbekommen. Wir haben es nicht mehr mit eine Handvoll glatzköpfigen Randalierer zu tun, sondern mit einer bemerkenswert großen Schar Intellektueller, die zeitgemäße Strategien entwickeln und an eine noch größere Gefolgschaft weitervermitteln können. Sie bewegen sich im Rahmen der Gesetze. Auch wenn sie die zu verschiedenen Gelegenheiten sehr freizügig auslegen. Aber das machen die Politiker in allen Lagern ebenso. Die neuen Rechten sind gut organisiert, kennen sich mit dem Internet aus und sie agieren in einer denkbar guten Zeit um ihre Ideen an den Wähler zu bringen. Die beiden Autoren die für DIE ZEIT schreiben haben dies Buch sehr sachlich gehalten. Das ist gut so. Denn eine emotionale Überreaktion würde die Sicht vernebeln.<br /><br />Durch die Aufgliederung in viele Kapitel bekommt man einen sehr guten Eindruck davon wie das Netzwerk aufgebaut ist. Am Ende eines Kapitels ist jeweils ein Organigramm gezeichnet um die Verbindungen und Beziehungen der einzelnen Personen und Organisationen miteinander zu zeigen. Dieses Netzwerk ist so weitreichend und feingliedrig, das es in alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens reicht. Sie sind über die AfD im Bundestag und können da auf vielfältige Art ihre Ansichten verbreiten. Sie sind auf der Straße bei Demonstrationen die sie quasi kapern für ihre eigenen Aussagen. Sie überfluten das Internet und schleichen sich in die sozialen Netzwerke um dort mit geschickter Manipulation die rechte Weltsicht zu vertreten. Und sie sind in der Wirtschaft mit kleinen und größeren Unternehmen, und in der Kultur; immer mit dem Ziel das rechte Denken als Teil des Alltags werden zu lassen.<br /><br />Dieses Buch ist eine Bestandsaufnahme der rechten Szene wie sie heute funktioniert. Es gibt keine Sicht auf eine Zukunft, wie es in den nächsten drei oder fünf Jahren sein könnte. Es gibt auch keine Auskunft darüber wie sich andere Parteien verhalten, die evtl. den Humus für rechtes Denken vorbereiten. Und es sagt auch nichts über die große Zahl der Mitbürger aus, die eine starke Affinität für rechtes Denken entwickeln. Überhaupt gibt es keinen einzigen Satz in dem Buch wie man dieser Horrorflut primitivster Denkweise begegnen kann. Man bekommt ehr den Eindruck dass sich dieses rechte Myzel unaufhaltsam ausbreiten wird. Aber die Augen davor verschließen darf (sollte) (kann) man auch nicht.<br /><br />Rowohlt Polaris - ISBN 978-3-499-63451-2<br /><br /></span><p></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-15273145151787416312022-09-04T03:23:00.002-07:002022-09-11T17:17:19.203-07:00James Canton - Biografie einer Eiche<p><span style="font-size: large;"></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirSv729AxpnUghc4qmgHZy67GWusZAQqUxoZhnIPJZ06twRU3Y9i0ojsNahXBLjWeOYmTViZAYxR9wVunsqVdt2EW1LYe7pcw2xTb40Tzn24cdqkAabEUSQfLIXL1xEafH9PdCZqP5Du03G0CV1r50QbOAcpEjUWo5VqhvdNo6niHnwJ2hrFUDzVsv/s3149/IMG_3621.jpeg" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="3149" data-original-width="2074" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirSv729AxpnUghc4qmgHZy67GWusZAQqUxoZhnIPJZ06twRU3Y9i0ojsNahXBLjWeOYmTViZAYxR9wVunsqVdt2EW1LYe7pcw2xTb40Tzn24cdqkAabEUSQfLIXL1xEafH9PdCZqP5Du03G0CV1r50QbOAcpEjUWo5VqhvdNo6niHnwJ2hrFUDzVsv/w264-h400/IMG_3621.jpeg" width="264" /></a></span></div><span style="font-size: large;">(<i>Wanna</i>) Puh, - ich fand es zu Anfang etwas mühselig ins Buch reinzukommen. Es erschien mir irgendwie zu belanglos. Und dann sind da die Wiederholungen: Der Weg zur Eiche, der Hase, einzelne Vögel die er immer wieder antrifft etc.. Das schien mir schon etwas schwerfällig. Doch wer bin ich schon? Bestimmt nicht der ultimative Urteilsfäller. Denn es gibt ja immerhin viele Bücherfreunde daheim in ihren Lesesesseln. Nun, immerhin ist der Dumont-Buchverlag keiner der irgendetwas herausbringt wenn er nicht einen Sinn darin sehen würde, und sei es nur der merkantile. Und dann handelt es sich hier ja auch um eine 800 Jahre alte Eiche. Das ist eine verdammt lange Zeit. Acht Jahrhunderte! Dass es auf der Welt überhaupt etwas gibt, was so viele Jahre Frühling für Frühling neue Blätter aus den Knospen treibt und sie im Herbst jeweils wieder abwirft. 800 Mal! James Canton beschreibt nicht einmal ein Dutzend Besuche an der Eiche. Dann bezieht er schon andere, wesentlich jüngere Bäume (200 bis 300 Jahre) in seine Betrachtungen ein. Er klettert hinauf, versteckt sich oben im Geäst, übernachtet darin und blickt über die umliegende Landschaft. Er ist nur ein vorübergehender Gast der sich lediglich einige Jahre mit den Eichen beschäftigt. Er lebt mit den Bäumen, er wird Teil von ihnen, bekommt ihren Rhythmus und übernimmt deren Wahrnehmung. Jedenfalls so wie Menschen denken wie Bäume wahrnehmen.<br />Und beiläufig erzählt er etwas über die Tiere, Insekten, Vögel, Schlangen etc. Die alle im Kosmos der Eichen ein Zuhause gefunden haben. Das ist eine erstaunliche Menge. Viele von ihnen werden dort geboren, leben eine zeitlang in dieser Biosphäre um dann als Nahrung für andere Tiere zu sterben. Sie verlassen die Eiche nie. So langsam verstehe ich den Rhythmus des Buches. Zeit die man aushalten muss ist etwas was mit einer Eiche, einer alten Eiche, verbunden ist. Des Lesers Verortung in der Welt bekommt in Bezug mit so einem knorrigem Riesen eine ganz andere Wertigkeit. Das ist es auch was der Autor immer wieder bei dem Baum sucht. Analog seinen Platz im Gefüge seines Lebens.<br />Der deutsche Titel des Buches ist irreführend: Es geht nicht um die Biografie einer Eiche. Im Untertitel heißt es: Was alte Bäume uns lehren (wenn wir nur langsam genug zuhören) Es geht um Tagebuchnotizen und weitere interessante Nachforschungen. Im Original: The Oak Papers. Und genau das erfüllt das Buch voll und ganz. Wer schon das eine oder andere über Bäume, vor allem Eichen, gelesen hat, der wird auch an diesem Buch seine Freude finden. ISBN 978-3-8321-6661-8<br /><br /></span><p></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-35386208481464783082022-08-24T14:51:00.001-07:002022-08-24T14:51:56.087-07:00Eva Biringer „Un-abhängig“<p><span style="font-size: large;"> </span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-size: large;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjm_0ApsCpdUJgYn_qsi_eK9iaLId6xsTQcEh1JenOszUaipYcKFGuyB_ME3JwLuyqzKfLOTTvo_FMbxPjD130f93_7UD4VWbUis40tPJ4SQF3bQFFkOH4uJj_7OG6nHwy2Nrc_esDvetVHQL56UjTrY2r-VDhV9m_80ztNnKR34KrF-qllLkoUMx1O/s957/Biringer.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="957" data-original-width="658" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjm_0ApsCpdUJgYn_qsi_eK9iaLId6xsTQcEh1JenOszUaipYcKFGuyB_ME3JwLuyqzKfLOTTvo_FMbxPjD130f93_7UD4VWbUis40tPJ4SQF3bQFFkOH4uJj_7OG6nHwy2Nrc_esDvetVHQL56UjTrY2r-VDhV9m_80ztNnKR34KrF-qllLkoUMx1O/w275-h400/Biringer.jpeg" width="275" /></a></span></div><span style="font-size: large;"><br />(<i>Wanna</i>) Ich habe grad das Buch „Un-abhängig“ von Eva Bringer gelesen. Nein, Entschuldigung, ich habe es verschlungen, und möchte zuallererst ein WOW zu Protokoll geben. Es ist ein sehr persönliches Buch vom Trinken und Loslassen. Man hätte auch in Tränen über dieses Thema ausbrechen können. Doch Mitleid vergrößert das Leid, Mitgefühl macht es erträglicher und wandelbarer.<br /><br />Eigentlich ist es nicht so wichtig über die Dramaturgie eines Sachbuches zu berichten. Doch hier ist das anders. Biringer schreibt ihre Erfahrungen über einen Zeitraum von ca. 16 Jahren. Am Ende ist sie 31. Das sind die 16 Jahre in der man als junger Mensch in die Welt rausgeht und eigene Erfahrungen macht, auf der Basis wie man seine Kindheit erlebt hat. Die Familie, die geographische und soziale Herkunft, die Bildung schaffen die Werte mit denen diese Schritte getan werden. Eva Biringer beginnt auf eine flapsige, rotznäsige Art zu berichten. Die einzelnen Episoden sind sprunghaft angeordnet und in einem fast schnoddrigen Ton vorgetragen. Man bekommt eine gute Ahnung was sie zu der Zeit für eine Person war. Je weiter es mit den Lebensstationen weiter geht, umso informativer, sachlicher wird sie. Mit zunehmenden Alter und Erfahrungen wird sie verklärter, reflektierter und eben auch erwachsener. Irgendwann dachte ich mir, wie gut das eine Frau wie sie diese Sucht durchlebt hat, eine Frau die hochfunktional ist und in der Rückschau so wertvolle Informationen für uns, die wir vielleicht auch nüchtern werden wollen, zusammengetragen und bewertet hat.<br /><br />Immer wieder sind viele Fakten eingestreut: Da stellt sie z.B. fest das jährlich etwas 20.000 Menschen mehr an den Folgen von Alkoholkonsum sterben als in der aktuellen Pandemie. Nun ja, die Feststellung habe ich selbst gezogen. Sie trägt Zahlen vor wieviel für Alkoholwerbung ausgegeben wird, wie hoch die Umsätze mit Alkohol sind und wie viel Steuern der Staat dafür kassiert. Sie zeigt auch wieviel der Staat dafür ausgibt um die Sucht zu bekämpfen oder Süchtigen zu helfen. Man kann sich dazu eigene Gedanken machen. Und was man Biringer hoch anrechnen möchte, dass ist die sachliche Beschreibung wie die Unterschiede im Suchtverlauf, Suchtverhalten und den Suchtursachen sind bei Männern und Frauen. Hier verfällt sie nicht in Klischee oder politischer Korrektheit, sondern ergründet durch weitreichende Recherchen und eigene Erfahrungen. Und dann sind da die AA-Gruppen und das 12-Schritte-Program. Gut das sich mal jemand, Frau, daran traut es zu kritisieren. Denn Wille ist kein Heilmittel gegen die Sucht, es ist nur eine Methode sie zu unterdrücken. Rückfälle werden selbstverständlich in Kauf genommen. Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker.<br /><br />Es stellt sich also die Frage ob man von einer Sucht geheilt/befreit werden kann. Doch sind wir mal ehrlich: wer von uns ist den nicht süchtig auf die eine oder andere Art? Es gibt klare Definitionen welche Süchte anerkannt sind für das Gesundheitssystem. Doch darüber hinaus gibt es viele andere Süchte. Ein Zauberwort dass sie nicht ein einziges Mal schreibt aber immer auch in Aussicht stellt ist: Transformation. Etwas das Menschen scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Alles was von einem vorstellbaren Weg abweicht wird zwanghaft ausgeblendet, negiert, umgedeutet. Zustand beibehalten. Dabei ist die Transformation jedes einzelnen die wahrscheinlich einzige Methode um die Evolution der menschlichen Spezies ein wenig in Schwung zu bringen. In ihren Recherchen findet sie Wege wie man lernen kann mit der Gefahr der Suchtmittel bewusster umzugehen. Bewusster Umgang!? Da kommt man schon ins Grübeln. Sollte es wirklich möglich sein mit Gefahren eigenverantwortlich oder bewusst umzugehen? Wäre das möglich und würde sich so eine Verhaltensqualität durchsetzen, dann könnte sich der Staat aus vielen Bereichen zurückziehen, da wo er nun die Bürger bis ins kleinste Detail bevormundet. Das Verständnis von Sicherheit könnte eine neue Wertigkeit bekommen. Meine Gedanken gehen mit mir durch, Entschuldigung nochmal.<br /><br />Mein Urteil für dieses Buch von Eva Biringer: Inspirierend! Unbedingt lesenswert, und das nicht nur für Alkoholiker. ISBN 978-3-365-00016-8<br /><br /></span><p></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-83564104882492956302022-05-07T07:17:00.001-07:002022-05-07T07:17:38.954-07:00Über die Vielfalt des Wassers<div class="separator" style="clear: both;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZFJGYVYTxW0iN0w4GAUvu34pb7UaukIzlSIx2Rgxl9sY9H0cTxK80DV_njclQ-0a7bB4uctpRFkA8GCpqzpA3P_W-GA76uFbsgNy1f28lbqZyt8S6CEy4I2Y56Z6Ad1aZnQIV3NVRnLbghy3zy4PWsRzwfzHTleJ1m8mdMEcm6QRx1-qrlcKHSi7b/s2362/Spirit_04_%28c%29_Lindner-Steinbrenner.jpg" style="clear: left; display: block; float: left; padding: 1em 0px; text-align: center;"><img alt="" border="0" data-original-height="1576" data-original-width="2362" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZFJGYVYTxW0iN0w4GAUvu34pb7UaukIzlSIx2Rgxl9sY9H0cTxK80DV_njclQ-0a7bB4uctpRFkA8GCpqzpA3P_W-GA76uFbsgNy1f28lbqZyt8S6CEy4I2Y56Z6Ad1aZnQIV3NVRnLbghy3zy4PWsRzwfzHTleJ1m8mdMEcm6QRx1-qrlcKHSi7b/s600/Spirit_04_%28c%29_Lindner-Steinbrenner.jpg" width="600" /></a></div><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: verdana;">(Hannover) Am Anfang war der Geist über dem Wasser. Am Anfang vom BEST OFF FESTIVAL 2022 der Stiftung Niedersachsen ist die Vorstellung von I call it water #1 Spirit, dem ersten Teil vom Jahresprojekt des Theaters an der Glocksee. </span></span></p><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: verdana;">Stellen sie sich einen Bachlauf in einer Auenlandschaft vor. Leise plätschert das Wasser weich durch eine schmale Niederung. Es windet sich um Baumwurzeln, springt über kleine Felsen, und dort wo sich der Bach weitet verschwindet er für kurze Zeit unter einen Moosteppich. Dann tritt er wieder sichtbar hervor und sammelt sich in einem Kiesbecken in dem die Forellen gegen den Strom stehen. Und das Wasser fließt weiter immer weiter. Alan Watts sprach davon in seinem Buch „Der Lauf des Wassers“. Es läuft in jede Senke bis der Raum ausgefüllt ist und erst dann fließt es weiter. Die Teilnehmer bei dieser Performance haben Kopfhörer bekommen und folgen der Stimme von Lena Kussmann, der Projektleiterin, wie sie eine nicht enden wollende Flut von Wissenswertes über Wasser erzählt. Ist so ein Punkt ausgefüllt, fließt es weiter zum nächsten. Es ist fundiertes Fachwissen, es sind Anekdoten, persönliche Berichte, Analogien, Geschichten aus der Kindheit. Man hört zu und wird zu Wasser. Man wird weich, neugierig, aufmerksam, folgt den einzelnen Gedanken und Bildern. Man taucht ein in die Welt des Wassers, und kann seinen eigenen Erinnerungen und Gedanken zum Thema folgen. </span></span></p><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: verdana;">Wenn man ein Theater über etwas so gewöhnliches, so alltägliches wie Wasser macht, bedarf es einer Form die Interesse weckt, ein Behältnis welches ausgefüllt werden will. Der Ort ist so ein Behältnis. Eine große Halle auf einem verlassenen Gewerbekomplex. Oben am Kopf eines Silos prangt der verheißungsvolle Name des Vorbesitzers: Noah. Der Raum bietet viel Platz für die verschiedenen Stationen unter Berücksichtigung der Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Pandemie. Nein die Pandemie ist nicht vorbei, aber wir müssen weiterleben in dieser veränderten Welt. Und in dieser veränderten Welt gibt es immer noch die beklagenswerten Zustände von vorher die unsere Umwelt quälen. Auch das Thema Wasser ist davon betroffen. Doch hören wir an diesem Abend keine Anklage, kein Gejammere, keine politischen Parolen die unser schlechtes Gewissen anstacheln soll, nein, wir stehen und fließen mit den Tatsachen, den wissenschaftlichen Fakten, den persönlichen Erlebnissen die uns und unsere Beziehung zum Wasser bedeuten. Da sind kleine Experimente, spielerische Mitmachangebote, beeindruckende Bilder, kleine Texte, noch kleinere Objekte, Wasserproben, chemische Abläufe und und und. Nach zwei Stunden war es vorbei und ich hatte noch nicht einmal alle Stationen erreicht. </span></span></p><p><span style="font-size: medium;"><span style="font-family: verdana;"> Weitere Vorstellungen zu denen die Teilnehmer gebeten werden unbedingt 2 Liter Leitungswasser mitzubringen sind am 6. Mai um 20:00 und am 11., 13., 14., 17., 19., Mai jeweils um 20:30. Der Aufführungsort ist die Industriehalle Bertramstr. 5D in 30165 Hannover (Hainholz). Tickets und Infos auf:<a href="http://theater-an-der-glocksee.de" target="_blank">theater-an-der-glocksee.de</a></span></span></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-92224859569909198082020-11-20T03:38:00.001-08:002020-11-20T03:38:50.393-08:00Komödie mit Nachhaltigkeit verknüpft<p><span style="font-family: verdana;"><span style="font-size: medium;"></span></span></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><span style="font-size: medium;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyl-0aE_4oES-nJE3rCViAsAVUaJTb4ZuGlR5PlNSIY09qf173Qsf473G6-_S7J981pZmTnQZ6y6qzdgd8rOTsSYvQnG6sMkRYbzRXq3vwjzHHkhkdBnzA0a7YaRnx3gzpGnbXeo9APaU/s2048/IMG_1138.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1305" data-original-width="2048" height="408" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyl-0aE_4oES-nJE3rCViAsAVUaJTb4ZuGlR5PlNSIY09qf173Qsf473G6-_S7J981pZmTnQZ6y6qzdgd8rOTsSYvQnG6sMkRYbzRXq3vwjzHHkhkdBnzA0a7YaRnx3gzpGnbXeo9APaU/w640-h408/IMG_1138.jpeg" width="640" /></a></span></div><span style="font-size: medium;"><br />(Bremerhaven) Wie so manches kleine Theater so geht es auch dem piccolo teatro Haventheater in Bremerhaven; die Herausforderungen in der Pandemie sind enorm. Zwischen den Lock-down Zeiten konnte der Intendant Daniel Meyer-Dinkgräfe mit einem Schauspieler, Andreas Brendel, der schon öfters im piccolo auftrat, ein Ein-Personen-Stück auf die Bühne bringen. Für alle Beteiligten bedeutete dies ein großes Engagement und Verzicht in vielen Bereichen. „Allein in der Sauna“ von Frank Pinkus lautet der Titel. Ein Stück dessen Inhalt von der täglich enervierenden Berichterstattung etwas ablenkt und allen spüren lässt, dass es auch noch anderes im Leben gibt. Es geht um Männer und Frauen und ob diese „Spezies“ miteinander oder nebeneinander auskommen können. Eine Komödie die ein immer aktuelles Thema behandelt, dabei ein gutes Augenmass beibehält um Ausgewogenheit zwischen Witz und Ernsthaftigkeit zu halten.<br /><br />Das Theater ist klein. Mit ca. 50 Personen ist es ausverkauft. Mit den Abstandsregeln können nur noch ca. 15 Personen im Zuschauerraum Platz nehmen. Da ist es schon schwierig eine Theaterstimmung aufkommen zu lassen. Doch Andreas Brendel sprüht so viel Begeisterung und Charme über die Rampe, dass man sich dem nicht entziehen kann oder will. Man folgt seinem vielschichtigen Charakter, wird involviert und der Applaus am Ende zeigt das die Inszenierung gelungen ist. Teil davon ist das besondere Bühnenbild. Derzeit steht der Klimaschutz und die Nachhaltigkeit im Fokus gleich dem Virus das uns alle quält. Darum ist diese Sauna aus recycelten Material hergestellt und mit umweltverträglichem Holzschutzmittel behandelt. Damit soll gezeigt werden, dass man auch im Theater den Gedanken von umweltbewusstem handeln Raum geben kann. Gebaut wurde es von der Firma Firewood Art Solutions UG aus Wanna. Der Look der Inneneinrichtung ist shabby chic, und erfüllt alle Notwendigkeiten die für die künstlerische Umsetzung dieser Inszenierung wichtig waren. Es war also kein Kompromiss nötig der Kunst und Umsicht für die Umwelt in Konflikt gebracht hätte. Die gebrauchten Holzteile können nach der Spielzeit demontiert und weiter verwendet werden. Z.B. die Saunabank kann übrigens käuflich erworben werden. Damit hilft man dem piccolo teatro bei der Finanzierung weiterer Produktionen.<br /><br />Wenn dieser Lock-down vorüber ist besteht noch mal die Chance für weitere Vorstellungen, je nachdem welche Lockerungen für Theater gegeben werden. Kartenwünsche werden derzeit ausschließlich telefonisch bearbeitet: 0471-4183 0671 oder 0172-214 6597.<br /><br /></span><p></p>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-59228563065592180742020-04-12T07:59:00.002-07:002020-04-12T11:29:36.428-07:00Neugier und Leidenschaft<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisZjkgJ3zuEVpniwf7-GD7_w4-sqwhEIXb7BrgskcpiT_s_am1JrOtXJnaHo3KAKuKIwTnNG9uhSDzLZ7z_hoOEq6l_sHv2LyWBB2H62mOqrgS2ldR2-uMQvK3KGjmUq3RkTpqRxn2XVI/s1600/IMG_3055.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="988" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEisZjkgJ3zuEVpniwf7-GD7_w4-sqwhEIXb7BrgskcpiT_s_am1JrOtXJnaHo3KAKuKIwTnNG9uhSDzLZ7z_hoOEq6l_sHv2LyWBB2H62mOqrgS2ldR2-uMQvK3KGjmUq3RkTpqRxn2XVI/s400/IMG_3055.jpeg" width="246" /></a></div>
<span style="font-family: "verdana" , sans-serif;"><span style="font-size: large;">(Wanna) Das erste Buch von Margaret Atwood hatte ich vor vielen Jahren in der Hand. Ich saß an der Theke meiner Stammkneipe und schielte einer jungen Frau neben mir neugierig über die Schulter. Es waren kurze Erzählungen. Sie schob mir das Buch rüber und forderte mich auf zu lesen. Ich war begeistert. Atwood fesselte mich auf eine persönliche Ebene an die Erzählung. Nun, es ist immer eine persönliche Beziehung zwischen Buch und Leser. Doch Atwood macht daraus keinen Hehl, sondern fordert diese Verbindung und Beteiligung ein. An der Theke hatte ich nur eine Erzählung lesen können weil die junge Frau weiter wollte. Doch von nun an hatte ich an Atwood Feuer gefangen.<br /><br />Vor Kurzem schlenderte ich durch Blaubeuren zum Blautopf und kam an einer Buchhandlung vorbei und sah auf einem Grabbeltisch die verramschte Ausgabe vom Berlin Verlag: Margaret Atwood - Aus Neugier und Leidenschaft gesammelte Essays. Nur 5 Euro für ein dickes Werk mit 478 Seiten, das vormals 28 Euro kostete. Es erschien 2017 als Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-8270-0666-0. Also in dem Jahr als ihr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde, also nur zweieinhalb Jahre zuvor. Dieser schnelle merkantile Wertverfall geht nicht kongruent mit dem inhaltlichen. Es ist eine sehr gediegene und weit recherchierte literarische Sicht auf unsere gesellschaftlichen Themen die seit langem mit hoher Temperatur weltweit vor sich hin brennen. Es ist ein Buch jenseits von Fakten, Meinungen und Diskussionen, es dient der persönlichen Beschäftigung. Es ist nützlich um seine eigene Haltung zu formen. Das Buch rettet gewiss nicht die Welt oder löst auch nur eines der großen Probleme darauf, aber es hilf den einzelnen evtl. im überfluteten Informationsstrudel unserer Zeit zur persönlichen Klärung.<br /><br />Die Texte sind in drei Teile gegliedert: Erster Teil 1970 - 1989, zweiter Teil 1990 - 1999 und dritter Teil 2000 - 2005. Es sind Vorträge an Universitäten und zu anderen Gelegenheiten, Buchbesprechungen, Nachrufe, Vorworte Artikel etc. . Es geht um Frauen, um Männer und um Frauen und Männer, es geht um die Umwelt, um vergangene Zeiten die noch einen Wert für uns heute haben und um Zeiten in der nahen Zukunft. Ich habe jeden einzelnen Essay mit Begeisterung verschlungen. Und dabei ging es mir nicht darum ob ich mit dem was Atwood schreibt übereinstimme, sondern es war für mich jeweils ein grandioser Moment der Selbstreflexion. Kein Buch das man zum Einschlafen ließt oder an einem Wochenende wie einen Krimi verschlingt. Und dennoch hat es die knappe Form der in sich geschlossenen Betrachtung und die dynamische Spannung die man nicht aus der Hand legen will. </span></span>H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-85636710135628347572020-02-24T10:47:00.000-08:002020-02-24T10:47:35.612-08:00Ein Spiel um Macht<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6A5GxbZXbVYj3rpFdlwlp93HSKm0DJWu2KRSbrkVvvbMZUqjNVNkwzhKKmEvynK4cx5NFNiSIegZ1-Kfk7AY7AKfyyA24hgndVP9CpD0mKLxhQs7g1CYLZGFIb9J58ewOXMOmv6VywV4/s1600/_8509700.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="480" data-original-width="320" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg6A5GxbZXbVYj3rpFdlwlp93HSKm0DJWu2KRSbrkVvvbMZUqjNVNkwzhKKmEvynK4cx5NFNiSIegZ1-Kfk7AY7AKfyyA24hgndVP9CpD0mKLxhQs7g1CYLZGFIb9J58ewOXMOmv6VywV4/s640/_8509700.jpg" width="424" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© Björn Jansen (Peter Cieslinski, Andreas Haase)</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Konstanz</i>) Es war ein ausserordentlicher Theatergenuss zwei erfahrene alte Schauspieler auf der Werkstattbühne am Theater Konstanz zu sehen. „Stalin“ von Gaston Salvatore in der Regie von Lorenz Leander Haas. Es ist ein Stück über Macht, die von oben und die von unten. Und dann sieht man wie die Kraft der Beherrschung von einem zum andern wechselt. Stalin bestellt den Schauspieler Sager direkt von der Bühne, wo er König Lear spielte, zu sich. Stalin (Andreas Haase) beginnt mit kraftstrotzenden weite ausholenden Gesten ein hintergründiges Verhör. Sager (Peter Cieslinski) nähert sich unterwürfig und mit begründeter Angst dem Staatstyran. Doch ist die Unterwürfigkeit keineswegs Machtlosigkeit. Auch der Schauspieler, der soeben den wahnsinnigen König spielte, kennt sich aus im Machtgeplänkel. Und so kriecht der große Stalin Stück für Stück dem Sager auf den Leim.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Es war eine faszinierende Vorstellung wie die beiden Schauspieler in die gegensätzliche Position wandeln. Beide Charaktere haben eine komplexe Doppeldeutigkeit. Und mit jedem Satz blättert eine weitere Seite Durchtriebenheit ans Licht. Es ist nicht nötig das die Schauspieler einen erklärenden Blick seitlich ins Publikum machen müssen, nein sie spielen Angriff und Hintergrund, Verschlagenheit und Strategie in einem Zug. Und man ist gespannt was als nächstes passiert. In diesem vorsichtigem Vortasten um sich des anderen zu bemächtigen vollziehen die beiden eine nahtlose Wandlung vom alles beherrschenden Stalin zum zweifelnden Usurpator und vom andienenden Schauspieler zum die-Stirn-bietenden-Idealisten. Wer hier gewinnt der verliert auch. Wer über 10.000.000 Leichen geht, kann sich kaum am Ende Gewinner nennen. Und wer sich aufrecht erschießen lässt wohl auch nicht.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Ein paar verschiebbare Wände und einige Stühle bilden das Bühnenbild. Alles ist von Szene zu Szene in Bewegung und wandelt den Raum und die Zeit. Die Beleuchtung ist zurückhaltend, Zwischenmusik von Pussy Riot und der Text wurde auf ein knackiges dramatische Format eingestrichen. So entsteht eine Menge Freiheit für das Schauspiel. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Nächste Vorstellung Mi. 26.02. um 20:00 <a href="http://www.theaterkonstanz.de/tkn/veranstaltung/09622/index.html" target="_blank">Theater Konstanz</a></span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-88704736808824863162020-02-24T08:01:00.001-08:002020-02-24T09:21:14.992-08:00Hugo von Hofmannsthal - Eine Lebensgeschichte<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Wanna</i>) Bei der Lektüre dieses Buches habe ich mich zig Mal gefragt was mich nur geritten hat eine Lebensgeschichte über Hugo Edler von Hofmannsthal zu rezensieren. Entsprechend lange hat es auch gedauert. Es ist das wohl zäheste Buch das ich gelesen durfte. Nicht enden wollende Zitate und 170 Seiten Anmerkungen darüber wer was über Hofmannsthals Schriften sagte. Meinungen die vom Autor Herbert Hömig in geschickter Weise aufbereitet wurden. So stellt er genügend Meinungen zusammen um auch Mal eine negative gelten zu lassen. Oder wertet die Meinungen in subtiler Weise, dass nur ein sehr aufmerksamer misstrauischer Leser die Manipulation bemerkt. Man kann diesen Meinungen blind vertrauen, dann braucht man das Buch nicht, oder man erarbeitet sich das Gesamtwerk Hofmannthals um sich ein eigenes Urteil zu schaffen, dann braucht man dieses Buch auch nicht. Und das ist am Ende vielleicht sogar die beste Entscheidung, man braucht dieses Buch wirklich nicht.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Ich erfahre also Seite für Seite, Hugo von Hofmannsthal sei ein sehr belesener Österreicher und entwickelte alle seine Werke aus schon bekannter Literatur. Ist das gut oder schlecht? Wenn er damit die Welt besser geklärt hätte als seine Vorfahren, dann wäre es doch lobenswert. Aber wie einige seiner Kritiker sagen, gab es für Hofmannsthal keine Zukunft und nur bedingt eine Gegenwart. Er war bemüht das Bestehende zu bewahren. Eine göttliche christliche Ordnung die auf der Erde durch Feudalismus realisiert wird. Aber diese Einsicht bietet der Autor Hömig erst nach über 300 Seiten von 437. Nur wer sich soweit durch diese bleierne Schuhsohle durchgebissen hat, wird nun mit der unsympathischen Seite des Edlen von Hofmannsthal bekannt. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Ein sich langsam entwickelnder roter Faden ist seine strikte konservative Haltung. </span></span><span style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans";"><span style="font-size: large;">Eine enervierend ermüdende Unterhaltung alter weißer Männer, einschließlich der damit einhergehenden Frauenfeindlichkeit. </span></span><span style="font-size: large;">Sie mündet dann fast schon wie ein Appendix in das Kapitel „Die Konservative Revolution“ derer Hofmannsthal ein überzeugter Vertreter war. Die Konservative Revolution ist unter anderem der Nährboden aus dem der Nationalsozialismus entstand. Das der Autor dieser Lebensgeschichte, die im christlich ausgerichteten Aschendorff Verlag 2019 erschien, nicht deutlicher Stellung bezieht, sollte man auch als Hinweis deuten welche Gesinnung Autor und Verlag vertreten. Ich frage mich ob nicht alles was Hugo von Hofmannsthal geschrieben hat ein bisschen zu sehr von Blut und Boden eingefärbt ist. Nun ist er 90 Jahre Tod und ich hätte mir gewünscht das niemand an ihn erinnert, und schon gar nicht in einer Zeit in der die kruden Rechten Gedanken auf ihrem Vormarsch sind.</span></div>
<div>
<span style="font-kerning: none;"><br /></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-1240582466088161492019-12-15T06:26:00.000-08:002019-12-15T06:26:11.693-08:00Die tanzenden Regelbrecher<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtlAmx1VFEg1ws1q_XRmdwH_sEp_R0_EFphUe-SyKU-A4Qfde2JNbLI5xGSOtfxcDOhYAqlWY-52dtNx7iAAoIzpQolUtVm8Gr1z3E5TtCJv4DllLB1FsA2JRY5QwRKwvyrgiXZhJYqNg/s1600/WDNS_Presse5_%2528c%2529_Jonas_Woempner.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjtlAmx1VFEg1ws1q_XRmdwH_sEp_R0_EFphUe-SyKU-A4Qfde2JNbLI5xGSOtfxcDOhYAqlWY-52dtNx7iAAoIzpQolUtVm8Gr1z3E5TtCJv4DllLB1FsA2JRY5QwRKwvyrgiXZhJYqNg/s400/WDNS_Presse5_%2528c%2529_Jonas_Woempner.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© by Jonas Wömpner Martin Maecker, Andrea Casabianchi, Leif Scheele</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Hannover</i>) Eine hintergründige Tanzstunde gibt es derzeit im Theater an der Glocksee unter dem Titel „Was du nicht sagst! - Eine gesellschaftspolitische Tanzstunde“ Mit dieser Inszenierung von Jonas Vietzke ist dem Theater eine sowohl aufrührende als auch charmant-witzige Position gelungen mit der man den Übergang ins neue Jahr wundervoll begehen kann. Ein Thema das uns nicht nur einmal beschäftigt, sondern zentral unser Zusammenleben prägt: Regeln!</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Es geht darum welche Regeln es gibt, wie man ihnen freiwillig folgt, dazu gezwungen oder manipulativ eingebunden und verführt wird. Tanzschritte sind Regeln. Doch gelten die immer und in allen Situationen, wenn z.B. die Geschlechter vertauscht, gewandelt oder neu definiert sind? Und dann die Reduktion der Inhalte auf ein bestimmtes Regelwerk. Was nicht von einem Regelwerk erfasst wird, ist das dann automatisch verboten, Haram? Fühlt man sich da nicht gleich peinlich ertappt, verloren? Und dann die ungeschriebenen Regeln: Ist man rechts oder links eingestellt? Und wenn man links ist darf man dann noch Kritik an Linken Machenschaften äußern und vice versa? Das ist alles ganz schön konfus und am Glocksee Theater mit einer erfrischenden Leichtigkeit auf den Punkt gebracht. Große Themen werden nicht an einem Theaterabend beantwortet, aber das Ensemble hier hat mit vitalem Einsatz den Kern der Sache offen gelegt. Wann gingen sie das letzte Mal mit einem breiten Grinsen aus einer Vorstellung und dennoch nachdenklich gestimmt?</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Regeln werden gesetzt im guten Glauben die Verhältnisse der Menschen untereinander zu regeln, sie zu ordnen. Damit die sie eben friedlich miteinander leben können. Wenn die Menschen das nicht ganz selbstverständlich können, sondern dafür Anleitungen benötigen, also fehlbar sind, müssen dann Regeln mit aller Härte durchgesetzt werden? Durch Strafe, Vergeltung und Rache? Oder sind das nicht ehr Ideen aus einer längst vergangenen Feudalherrschaft? Und damit sich jeder einzelne Mensch regelkonform verhalten kann, muss er sie doch auch kennen. Scherzfrage: Reiht man alle Regelwerke, Gesetzestexte, Richtlinien, Verordnungen die es in Deutschland gibt aneinander, wie viel Meter Buchrücken ergibt es dann? A) 20 Meter B) 50 Meter C) über 100 Meter Genau, die richtige Antwort lautet C). Und nun schauen sie sich bitte in ihrem Bücherregal um und schätzen wieviele Meter Buchrücken sie jemals gelesen haben. Diese Erkenntnis könnte Ihnen eine enormes Stresspotential bieten. Denn wie kann sich ein einzelnes Individuum in der Gemeinschaft verorten, sich identifizieren, wenn eine schier undurchdringliche Regelflut dagegen steht? Und umgekehrt, wie kann die Gemeinschaft der Menschen über eine einzelne Person ernsthaft, respektvoll und individuell urteilen?</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Man kann diese Gedanken noch viel weiter spinnen. Regeln die sich gegenseitig widersprechen wie beispielsweise bei der Rundfunkgebühr. Regeln um Probleme zu lösen, die aber völlig unzureichend sind wie beispielsweise beim aktuellen Klimaschutzpaket. Mit Regeln ist der Manipulation Tür und Tor geöffnet, wenn sie leichtgläubig und kritiklos angenommen werden. Und hier darf ich noch mal unterstreichen das die "gesellschaftliche Tanzstunde“ im Theater an der Glocksee beschwingend auf etwas aufmerksam macht, das uns alle betrifft.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Die nächste Vorstellung ist am Mittwoch den 18. 12. um 20:00. Im Januar 2020 geht es dann weiter am 3., 4., 8., 22., 24., 25. jeweils um 20:00 Karten gibt es über <a href="http://www.theater-an-der-glocksee.de/"><span style="-webkit-font-kerning: none;">www.theater-an-der-glocksee.de</span></a> oder via Tel.: 0511-1613936</span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-61391837414743495192019-10-16T13:48:00.002-07:002019-10-16T13:48:20.741-07:00Hannah Arendt - Freiheit - Punk!<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<br />
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGrsIbaDtp_WTTkVQZTVNpMYEkm_bXc7N_9A5Qv9Lq_mgPkUYlEWJlUAPq6dnYSzGxseIyel0BuNsawaZnp-TXu5RIqYm4zuATZMoWYjCe9gyydKLnaqHmpj43M6yPdaW0Y7GuvRL8VAg/s1600/hannah_00012.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="900" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgGrsIbaDtp_WTTkVQZTVNpMYEkm_bXc7N_9A5Qv9Lq_mgPkUYlEWJlUAPq6dnYSzGxseIyel0BuNsawaZnp-TXu5RIqYm4zuATZMoWYjCe9gyydKLnaqHmpj43M6yPdaW0Y7GuvRL8VAg/s400/hannah_00012.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Kassandra Speltri © Jonas Wömpner</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Hannover</i>) Hannah Arendt wurde in Hannover Linden geboren und ist laut Wikipedia politische Theoretikerin. Die Punk Band Pisscharge sind auch aus Hannover (mit Migrationshintergrund) heute dort aktiv und alles andere als Theoretiker. Sie sind nicht bei Wikipedia zu finden. Krasse Positionen die hier mit einer Frage zusammenkommen: Wie geht Freiheit? Es wird im Theater an der Glocksee ein wohlrecherchiertes Ideenfeuerwerk abgebrannt, dass wieder einmal zeigt wie lebendig freies Theater ist.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Eine der großen Herausforderungen am Theater ist der lineare Verlauf von Zeit. Wird etwas in diesem Schema erzählt ist Langeweile garantiert. Stellt man aber Fragen, so wie Lena Kußmann das tut, dann kommt eine mitreissende Dynamik ins Spiel. So wird hier Hannah Arendt in drei Stationen ihrer Lebens dargestellt (von Andrea Casabianchi, Ronja Donath, Laura Jakschas) und kann so mit sich selbst in Austausch treten. Interessanter Ansatz: denn was bleibt über von einer historischen Person in der Erinnerung des einzelnen? Eine Momentaufnahme? Momente ihres Wirkens? Oder sind es die Themen, Fragen, Provokationen etc., die eben jene Person aufgeworfen hat? Nun wird plötzlich nicht mehr die Person Hannah Arendt im Mittelpunkt stehen sondern das was sie tat, dachte, vermittelte etc. Eben die Sache. Und die ist bei diesem Theaterprojekt die Frage nach der Freiheit. Hand aufs Herz: Was Freiheit ist, ist das nicht eine der schwierigsten Fragen überhaupt? Und in einer Zeit in der so viele konkrete Fragen zur Disposition stehen wie: Klimawandel, Datenschutz, Migration, Rechtsruck, Waffenhandel, Autokraten etc.; ist es da nicht erfrischend einmal die Fragen auf das Elementare zu richten warum wir alle hier sind? Die großen Fragen des Hierseins auch eine wesentlich Aufgabe von Theater überhaupt! Wir könnten auf Grund von Evolution und technischer Entwicklung weltweit so frei sein wie noch nie, aber sind wir nicht alle auf die eine oder Art Sklaven von: Sicherheitsdenken, Besitzverteidigung, Meinungen, Regeln über Regeln gestützt in einem Korsett der Rechtsstaatlichkeit?</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjkrYHxkeExtE-Kxp8s0urutTCTMwtnmagPk-hhKEVgRvE6dOffKNipNjxHpDGiUc3sli4DiRzvWGpvkmw9vq7aWTdBNVEYTX9XnsOH_tbaV4JC8OkMye8O6apUyDUtLq5BI9bO0As4e84/s1600/hannah_00005.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="600" data-original-width="900" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjkrYHxkeExtE-Kxp8s0urutTCTMwtnmagPk-hhKEVgRvE6dOffKNipNjxHpDGiUc3sli4DiRzvWGpvkmw9vq7aWTdBNVEYTX9XnsOH_tbaV4JC8OkMye8O6apUyDUtLq5BI9bO0As4e84/s400/hannah_00005.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Casabianci, Donath, Jakschas, Speltri © Jonas Wöpner</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Hannah Arendt gegenüber stehen die Punks. (Kassandra Speltri, Nico Tiekötter, Cristobal Camiruaga, Joao Guilherme) Sie schreien die gefühlte Unzufriedenheit laut raus. Sie verkörpern das Prinzip des „anders seins“ so laut und konsequent wie niemand sonst. Sie leben einen Stil der nicht in langen wohlgefeilten Diskussionsbeiträgen vorgetragen wird. Ihre Kunst ist ökonomisch auf höchstem Niveau. Sie hauen dir die Fakten um die Ohren, unverblümt und mit klarer Emotion. Sie stellen sich ihrer Situation, der Enge, der Beschränkung, der Restriktionen in dem sie einfach nicht Kompromiss bereit lavieren. Kein Punk benutzt so um tausend Ecken gedrechselte Sätze wie die Arendt, deren Sätze man zehn Mal lesen und überdenken muss um eine Ahnung zu bekommen wovon sie da spricht. Aber, das ist keine Frage der Intelligenz, sondern eine Frage was man zu erreichen gedeckt und was man bereit ist dafür zu tun.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Nach der Groteske im Frühjahr (dem Milchstraßenknurren) ist dies eine weitere mutige und Rahmen sprengende Arbeit die das Ensemble an der Glocksee vorstellt. Eine Punk Band auf der Bühne (Hörschutz wurde bereitgestellt) kreatives Chaos das nie aus dem Ruder läuft in einem Paletten-Bauzaun-Autoreifen Gerümpelhaufen der einer 60er Jahre TV-Bühne gegenübersteht (Britta Bremer), eine vielschichtige Erzählweise die an Filme wie „Dritte Person“ von Paul Haggis oder „I´m not there“ von Todd Haynes erinnert und ein multimedialer Aufwand (Jonas Vietzke, Kirsten Müntinga) der nie Selbstzweck ist. Mit Hannah und der Punk oder wie geht Freiheit ist dem Theater an der Glocksee wieder ein theatrales Feuerwerk gelungen. Kein Wunder das die beiden Vorstellungen 16.10. und 18.10. schon ausverkauft sind. Weitere Vorstellungen sind am 25., 26., 30 Oktober und 1., 2., 6., November. Tickets unter <a href="http://www.theater-an-der-glocksee.de/" target="_blank">www.theater-an-der-glocksee.de</a></span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-43861196561136100072019-10-04T06:16:00.000-07:002019-10-04T06:16:55.023-07:00Premiere im Theater an der Glocksee<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiP7pt6ksNyyplRnrB8TwdQPw98wbFsVqMecmYYD7v4qMUPmsWr4jEsv9SiEVxLXDt8nZ5YCxtQwDwLenMOn6UyjULFcVXq-2QhLq3fPmnMhaILzuj_asfVy8kNobtEadgex23JavxpekQ/s1600/HannahundderPunk_01_%2528c%2529_Chris_Wolff.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1068" data-original-width="1600" height="266" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiP7pt6ksNyyplRnrB8TwdQPw98wbFsVqMecmYYD7v4qMUPmsWr4jEsv9SiEVxLXDt8nZ5YCxtQwDwLenMOn6UyjULFcVXq-2QhLq3fPmnMhaILzuj_asfVy8kNobtEadgex23JavxpekQ/s400/HannahundderPunk_01_%2528c%2529_Chris_Wolff.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© by Chris Wolff</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Hannover</i>) Am 11. Oktober 2019 um 20:00 ist es wieder so weit. Dann steht die nächste Premiere auf dem Spielplan am Theater an der Glocksee in Hannover. Unter der Leitung von Lena Kußmann ist ein krachendes Stück Theater entstanden zu dem ich hier kurz die Pressemeldung zeigen möchte: </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none; background-color: magenta;"><span style="font-size: large;"><b>Hannah und der Punk oder wie geht Freiheit?</b></span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Dieser Abend fordert Hirn und Herz, Trommelfell und Neuronen: Die brillanten Texte der politischen Theoretikerin Hannah Arendt zum Thema Freiheit und politische Teilhabe treffen auf die brachiale Emotionalität einer politischen Punkband. Hannah is back – in Form von drei virtuosen Performerinnen, welche die sinnlich denkende Hannah Arendt verkörpern und Auszüge aus ihren Werken zum Thema Freiheit in Sprache und Szene komponieren. Sie treffen auf die Hardcore Punkband »Pisscharge«, die sich mit ihrer Frontsängerin Kassandra ähnliche Themen unserer heutigen Welt vorknöpfen. Und Hannah? Will verstehen... Eine neue, gemeinsame und vielsprachige Suche beginnt: Nach dem Wesen der Freiheit, nach Mut, nach Verantwortung, Ohrenschützern, Körpereinsatz, Visionen - und nach dem Herz zwischen Bauch und Kopf.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">»To me, punk rock is the freedom to create, freedom to be successful, freedom to not be successful, freedom to be who you are. It's freedom« - Patti Smith</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">»Es ist schwer zu entscheiden wo der Wunsch nach Befreiung - also frei sein von Unterdrückung, endet und der Wunsch nach Freiheit, also ein politisches Leben zu führen, beginnt.« - Hannah Arendt</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Karten gibt es unter 0511-161 3936 oder <a href="http://www.theater-an-der-glocksee.de/" target="_blank">www.theater-an-der-glocksee.de</a></span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-50336337234861529752019-10-04T05:50:00.004-07:002019-10-04T05:50:57.156-07:00Horst Janssen - Spötterer, Kopierer und Angeber <div style="text-align: right;">
</div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSP_CLP7rusvODR0P5Q25ebe1zWkWKaHGXxO8a8FWI2B8scwwu9y_8lGOEy4YfODc-WVEV12JKgdYTQeFVokluj912G2z2b0T5KDBKIz6H5wMKI1wtvBdI0BX-xir1HGkAqZByLbcF30o/s1600/03_Horst+Janssen_1975+Frau+mit+dem+e%25CC%2581ffchen.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1070" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSP_CLP7rusvODR0P5Q25ebe1zWkWKaHGXxO8a8FWI2B8scwwu9y_8lGOEy4YfODc-WVEV12JKgdYTQeFVokluj912G2z2b0T5KDBKIz6H5wMKI1wtvBdI0BX-xir1HGkAqZByLbcF30o/s400/03_Horst+Janssen_1975+Frau+mit+dem+e%25CC%2581ffchen.jpg" width="267" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Frau mit dem 'effchen 1975 Horst Janssen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Emden</i>) Er war selbstverständlich auch Künstler. Ein großer Teil seines ca. 30.000 Arbeiten umfassendem Werkes wird in der Kunsthalle Emden als Kosmos Janssen und die bildende Kunst derzeit ausgestellt. Und weil eben bei einem so umtriebigen Künstler nicht alles gezeigt werden kann, treffen die in der Headline genannten Eigenschaften ziemlich gut den Ausschnitt dieser Schau die noch bis zum 26. Jan. 2020 zusehen sein wird. Es handelt sich hierbei um eine Doppelausstellung in Kooperation mit dem Horst-Janssen-Haus in Oldenburg. Dort dauert die Ausstellung vom 15. November 2019 bis zum 15. März 2020. In Emden liegt der Schwerpunkt auf die bildende Kunst, in Oldenburg auf den Wörterer unter dem Titel Kosmos Janssen- wie er schreibt.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Die Kuratorin Eugenia Kriwoscheja, die als wissenschaftliche Volontärin an der Kunsthalle Emden wirkt, hat in einer erfrischenden Weise eine sehr interessante Ausstellung zusammengestellt. Sie hat die Räume mit einzelnen Themen bestückt und so arrangiert dass man genüsslich in die geheimnisvolle Welt eintauchen kann. Im persönlichen Dialog mit Henri Nannen entstand 1988 eine erste Janssen-Ausstellung in Emden. Im ersten Raum nimmt die Ausstellung Bezug auf einem Brief Janssens an „Mynher Henri Nannen“, den Janssen als eine Hommage an den 1630 in Emden geborenen Seemaler Rudolph Backhuizen. In den weiteren Räumen werden vergleichende Exponate gezeigt die den Kopierer Janssen erschließen. Kopieren ist ja bekanntlich eine weithin gebräuchliche Technik um sich mit den Arbeiten anderer Künstler vertraut zu machen. Hierbei lernt man z.B. Pinselführung, Kompositionen und vieles mehr. Horst Janssen hat verschiedene Themen über viele Jahre immer wieder bearbeitet. So z.B. Katzen. In einem Raum kann man nun die Entwicklung verfolgen wie er sich immer wieder und wandelnd mit diesem Sujet beschäftigt hat. Kopieren bedeutete für Janssen aber auch auf eigene kreative Weise die Vorlagen weiter zu entwickeln, umzugestalten, die Essenz herauszuholen oder Gegenvorschläge zu finden. Hier tritt man spätestens in den Kosmos Janssen ein. Welten eröffnen sich, Denkschemata schimmern durch und das komplexe Wesen des Künstlers mit all seinen Widersprüchen dringt an die Oberfläche der mitunter skurrilen Arbeiten. Und dann der Spötterer, der „Angeber X“ der er war, ist viel Raum gewidmet. Was dachte er über andere Kollegen, und wie schamlos und provokant brachte er das zum Ausdruck?! Er bearbeitet die Arbeiten anderer Künstler mit Kommentaren die er direkt ins Bild schrieb, „korrigiert“ mit Pfeilen und Änderungen um die Arbeiten zu beurteilen, zu verbessern und zu kritisieren. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Mein Tipp - bringen Sie viel Zeit mit, denn es gibt sehr viel zu entdecken. Die Ausstellung wirkt vor allem wenn man bereit ist in den Kosmos Janssen einzutauchen. Eine Hilfe für diesen Tauchgang ist der Katalog in dem Janssen als Wörterer und als Bildender ausführlich beschreiben ist.</span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-74098755674580713712019-07-27T07:34:00.001-07:002019-07-27T07:34:12.661-07:00Wie entsteht Herkunft und Identität?<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQAXwXzgHrft64eI0nYosiemhRx6M7ANXKMFXUU255oGSZFahQZeWwWzjuOH-1yx1u4pMH6U5pZa0FU_o_qKmUhcsocRps69hm44Wm70PypJ1ScKvkCOjRMj6mdvnf2cXH87Zdh7laSB8/s1600/02_TachoTinta1.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1600" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQAXwXzgHrft64eI0nYosiemhRx6M7ANXKMFXUU255oGSZFahQZeWwWzjuOH-1yx1u4pMH6U5pZa0FU_o_qKmUhcsocRps69hm44Wm70PypJ1ScKvkCOjRMj6mdvnf2cXH87Zdh7laSB8/s400/02_TachoTinta1.JPG" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">TachoTinta & Gast</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Oldenburg</i>) Am Ende der Präsentation vom makingoff#41 des flausen+ Forschungsprojektes am Theater Wrede+ fragt Silvia Ehnis Perez Duarte wie sich die Anwesenden identifizieren. Gemeint war da nicht der Ausweis, Reisepass oder Führerschein. Sie fragte nach unserer Identität. Eine nachdenklich kollektive Stille breitete sich aus. Ein Moment den die vier Tänzer an diesem Abend mehrfach erreichten. Ihre Arbeit geht unter die Haut, trifft im Herzen und breitet sich von dort in respektvoller Weise aus. Das ist Poetik die große Fragen stellt - ohne Anklage oder Vorverurteilung. Die Fragen, auf die derzeit keiner eine befriedigende Antwort geben kann.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Why are two asians and one latin sitting and the floor? - ist der Arbeitstitel unter dem die Gruppe TachoTinta vier Wochen in Oldenburg theatrale, kreative Forschung betrieb. Neben der oben erwähnten Mexikanerin gehören noch die beiden Koreanerinnen Mijin Kim und Seulki Hwang sowie als Gast der Türke Enis Turan dazu. Vier diplomierte Tänzer die neue Wege in der Kunst suchen. Das Projekt flausen+ wurde initiiert vom Theater Wrede in Oldenburg. Förderungen für Innovationen gibt es in vielen Bereichen. Flausen+ ist das einzige Programm dass für Theater zugeschnitten ist. Hier können die Gruppen künstlerische Risiken eingehen ohne einem Erfolgsdruck ausgesetzt zu sein. Wer sich auf Entdeckungsreise macht, der darf auch scheitern können dürfen. Doch ist es nicht oft gerade diese Freiheit die den Erfolg herbei zieht? Enis Turan der als freelancer Tanz-Projekte produziert sagte, er würde gefühlte 80% mit Organisation verbringen und den Rest kreativ auf der Bühne. Diese Einschätzung kann ich nur bestätigen und habe ähnliches auch schon von vielen anderen Kollegen gehört. In diesem Jahr standen 180 Anträge 5 flausen+ Stipendien gegenüber. Deutlicher kann ein Fördervakuum kaum illustriert werden.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Junge Künstler forschen. Wie muss man sich das vorstellen? Bei diesen vier Wochen flausen+young artists in residence steht die Frage wie sie als die Gruppierung die sie sind wahrgenommen werden. Wie entsteht der erste Eindruck? Ist er biographisch? Welches Erscheinungsbild entsteht, und wie entwickelt sich daraus eine Identität? Ein wesentlicher Punkt ist die Herkunft und wie sie in diesem Land aufgenommen werden. Dann erstellen sie sich einen Tagesplan nach dem sie sich zeitlich genau richten. Das gibt eine äussere Form und hilft den Fokus auf die Frage zu halten. Sie führen täglich ein Logbuch um so mit den Mentoren des Projektes Kontakt zu halten. Das Logbuch ist übrigens im Netz einzusehen. Eine spannende Lektüre darüber wie dieser Prozess verlief. Einmal pro Woche gibt es mit den Mentoren eine Reflektionsrunde. Und dann am Ende steht das Making Off, eine Präsentation dessen was sie in den vier Wochen gefunden haben, bzw. zumindest einen Einblick in die Arbeit, denn es ist ein vielfaches mehr entstanden.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Die making off’s die ich bisher gesehen habe, es waren schon einige, sind alle auf ganz unterschiedliche Weise abgelaufen. Bei diesem ging es vor allem darum ein Feedback aus dem Publikum zu bekommen. Also stellten sich die Akteure gegenseitig vor. Wobei die Vorstellung aus der Wahrnehmung der Person gestaltet wurde die erzählt. Darauf folgte eine erste tänzerische Einheit mit anschließender Gesprächsrunde. Interessant war nun zu beobachten wie die Kommentare aus dem Zuschauerkreis gestaltet wurden. Durch deren Aussagen entstand eine Identität, in dem das auf der Bühne gezeigte identifiziert wurde. Doch war es das auch wirklich? Hat Identifizierung also auch etwas mit erkennen, Aufmerksamkeit und eigener Bewertung zu tun? Jedenfalls war es eine rege Gesprächsrunde die zu Gunsten weiterer Vorstellungsmomente in Grenzen gehalten werden musste. Bemerkenswert ist die hohe Professionalität mit der die vier Tänzer arbeiteten. Es lag eine Spannung von respektvoller und mutiger Risikobereitschaft im Raum, eine wichtige Voraussetzung um Grenzen zu überschreiten. Aus dieser Forschungsarbeit ist geplant eine konkrete Inszenierung zu machen. Dann darf man wirklich gespannt sein. <a href="http://www.theaterwrede.de/" target="_blank">Link</a></span></span></div>
<div>
<span style="font-kerning: none;"><br /></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-19409791131214837362019-07-22T02:43:00.000-07:002019-07-22T02:43:04.163-07:00Kleist im Spiegel seiner Zeit<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYN-wtQReekJngJZhqK9eeUuIiYoAsCZsjWLqQzAuHBMUMJTNSUjBq1iB58K69GT05EYmDzGvfFwcTWT_sRhP-IexKW72jKDgvg6oU7vL7a8Q4ZGAlxLBgImsuxjXFV3rfgriOVfO2p_c/s1600/IMG_2892.jpeg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="929" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYN-wtQReekJngJZhqK9eeUuIiYoAsCZsjWLqQzAuHBMUMJTNSUjBq1iB58K69GT05EYmDzGvfFwcTWT_sRhP-IexKW72jKDgvg6oU7vL7a8Q4ZGAlxLBgImsuxjXFV3rfgriOVfO2p_c/s400/IMG_2892.jpeg" width="231" /></a></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(Wanna) Kleist - Leben und Werk, so der Titel von Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Krafts Buch über Heinrich von Kleist. Eine Biografie? Nein, ehr nicht. Die Beweggründe Kleists bleiben unangetastet. Spekulationen sind nicht das Feld des Autors. Er zieht seine Schlüsse zum Werk ausschließlich aus belegbaren Tatsachen. Kein Wort über eine evtl. Phimose. Gesundheitliche und seelische Einflüsse gehören für Kraft ehr nicht in das Reich von Fakten.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Wer war im Krieg mit wem und warum, in welchem Battalion mit welchem Offiziergrad und das alles mit Briefen, Drucksachen und weiteren Dokumenten belegt. Wieviel Geld hatte er von wem zur Verfügung, welche Stellen versuchte er aufgrund seiner hochwohlgeborenen Herkunft zu bekommen, welche Zeitungen und einzelnen Artikel gab er wann und wie heraus? Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Kraft fühlt sich als Gelehrter sicherlich der Genauigkeit verpflichtet, was auch für dieses Buch lobenswert ist, der Mensch Heinrich von Kleist allerdings verblasst hinter dem nahezu erdrückendem Geschichtscolorit. Die Geschichtsdaten, die sich leider hauptsächlich auf politische Umstände beschränken, lassen eine kulturelle und auch persönliche Sicht auf Heinrich von Kleist vermissen. Fakten wechseln mit belesenen und sehr persönlichen Deutungen einzelner Werke. Man sollte schon mindestens eine Gesamtausgabe von Kleists Werken gelesen haben um den hier ehr differenzierten Genuss zu gewinnen. Der Verlag kündigt das Buch als spannende Unterhaltung an, und dem möchte ich hinzufügen, diese Unterhaltung entfaltet sich vor allem in einer höher gebildeten Leserschaft. Denn viele Deutungen und Auslegungen sollten besser von einem erwachsenen Geist hinterfragt als konsumiert werden.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Ein wenig mehr lebendiges erzählen hätte diesem Buch zu einer große Empfehlung verholfen. Dennoch lesenswert erschienen im Aschendorff Verlag ISBN 978-3-402-00448-7</span></span></div>
<div>
<span style="font-kerning: none;"><br /></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-84241182947368862962019-05-24T07:08:00.000-07:002019-05-24T07:08:06.739-07:00Jeder kann erfolgreich wirtschaften<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-7qtUG2r-ygqLILaWpPKBZTfSfwX8pbpLwOs9arLrxAZ495EW6XC21a32u-Tv2I9FHIrnebBwgUQkK9PB8QDUKS50GCI23EJ8l4UQyVbOwJ1-fkcWbRWPTmA6QBmtEujT8GTbGkqg7S4/s1600/IMG_2869.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1600" data-original-width="1325" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-7qtUG2r-ygqLILaWpPKBZTfSfwX8pbpLwOs9arLrxAZ495EW6XC21a32u-Tv2I9FHIrnebBwgUQkK9PB8QDUKS50GCI23EJ8l4UQyVbOwJ1-fkcWbRWPTmA6QBmtEujT8GTbGkqg7S4/s400/IMG_2869.jpeg" width="331" /></a></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Wanna</i>) Günter Faltin, der Pionier der Entrepreneurship-Bewegung, führt in „David gegen Goliath“ vor, wie ökologische und soziale Werte in der Wirtschaft integriert werden können statt mit der mehr-Wachstum-um-jeden-Preis Mentalität weiter zu machen. Das er damit nicht ganz falsch liegt zeigt sicherlich die Teekampagne die seit über 30 Jahren die im Buch beschriebenen Werte praktiziert. Der Schritt vom Kunden zum Teilnehmer einer verträglicheren Wirtschaft mag auf den ersten Blick groß erscheinen. Doch bei der Lektüre dieses Wirtschaftswissens bekommt man schnell ein Gefühl dafür wie einfach es ist ökonomisch zu handeln.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Der Hochschullehrer und Unternehmensgründer Faltin hat hier ein interessantes Buch vorgelegt. Würden wir uns alle aus der Knechtschaft des Kunden erheben und aktiv und gleichberechtigt am Wirtschaftsleben teilnehmen, dann wäre dieses Buch ein echter Gewinn. Doch der Mensch ist dick, dumm, faul und gefräßig. Er ist, oder besser noch wir sind, so sehr in unseren Gewohnheiten verhaftet, dass wir alles Unrecht der Welt lieber ertragen als unseren Arsch zu erheben um etwas sinnvolles Neues zu wagen. Wie Albert Einstein schon mit Erschütterung feststellte: es ist leichter ein Atom zu Spalten als eine Meinung im menschlichen Gehirn zu wandeln, oder so ähnlich. Ihr versteht meine Empörung? Faltin legt hier Gedanken vor die so einleuchtend sind, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht treibt, weil man nicht bereits selbst darauf gekommen ist. Und diese Gedanken sind nicht neu. Von Faltin ist es die komplett überarbeitete und erweiterte Neuausgabe von „Wir sind das Kapital“. Mit dem Weckruf „wir können Ökonomie besser“ trifft er zwar den Kern seines Vortrags, aber nicht die Herzen der Menschen. Er zählt in zahlreichen Beispielen auf wie man aus der Sofafeistigkeit heraus aktiv am Wirtschaftsleben teil haben, und damit langfristig für das eigene Wohlergehen sorgen kann. Außerdem zeigt er wie man an der gnadenlosen Unverantwortlichkeit der Wirtschaftsmagnaten sägen kann, in dem man nicht einmal das Rad neu erfinden müsste, sondern nur das Wirtschaftssystem mit anderen Werten belebt. Einige wenige Menschen in der Welt tun das auch. Und sollte der Herr eines guten Tages Hirn regnen lassen, wird der Anteil der Menschheit auch größer werden die sich für humanere und umweltverträglichere Wirtschaftspraktiken interessieren.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Der Kern der Sache ist also nicht die Möglichkeit. Es geht viel mehr darum herauszufinden warum wir Menschen so träge und gemächlich alles beim alten lassen. Unser Desinteresse an wirtschaftlicher Gerechtigkeit geht soweit, dass ein Prozent der Menschheit über 99 Prozent des Kapitals verfügt. Und das leider nicht zum Wohle aller. Wir ertragen das einfach, gehen täglich zu unseren Sklaventreibern, kaufen Dinge die weder gut für uns sind noch die wir uns wirklich innig wünschen und die auf eine Weise produziert werden die unsere Welt unwiederbringlich zerstören. Wir haben die Wahl, doch der Trend seit einigen Jahren geht ehr dahin jemand anderen Verantwortung zu nehmen übertragen der für uns die Sache kontrolliert anstatt, dass wir selber aktiv werden für bessere Verhältnisse.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Jetzt am Sonntag ist Europawahl und wir können mit unserem Kreuz die Richtung vorgeben wohin die Reise gehen soll. Mehr Kontrolle durch <br />
Führungspersonen denen wir blind folgen wollen, oder einen Schritt hinaus aus unserer Komfortzone in eine vielleicht bessere Zukunft. Ja, Veränderung bringt Ungewissheit und Gefahr mit sich. Aber verfaulen, verfetten und verblöden schadet uns auch. Konservativ ist gut wenn Werte geschützt werden wenn auch wert sind geschützt zu werden. Die vorherrschenden Wirtschaftspraktiken sind das nicht. Wollen wir den Kopf in den Sand stecken oder nicht doch einmal ein kleines bisschen wagen. „David gegen Goliath“ beschreibt ganz pragmatisch den Weg etwas zu wagen, kreativ zu sein, Verantwortung zu übernehmen, die Welt neu zu gestalten, nicht zu akzeptieren wie die Verhältnisse sind und sein eigenes Leben interessanter zu formen in Gemeinschaft und miteinander an Stelle von gegen den Rest der Welt. Der Titel des Buches ist vielleicht etwas ungeschickt gewählt, denn es geht nicht so sehr darum die Goliaths der Welt zu schaden, sonder die Davids zu ermutigen. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Das Buch ist ein klimaneutrales Druckprodukt. Erschienen bei Haufe 264 Seiten für 16,95€ mit der Print ISBN 978 3 648 12564 9 und ePub ISBN 978 3 648 12565 6</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;"><br /></span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;"><a href="http://www.murmann-verlag.de/" target="_blank">Website</a></span></span></div>
<div>
<span style="font-kerning: none;"><br /></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-87854230724690483572019-04-26T05:45:00.000-07:002019-04-26T05:45:47.525-07:00Antonio Stella<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Bremen</i>) Italienischer Abend auf der Probebühne Tanz am Theater Bremen, die Leute kommen zu Hauf. Der Raum ist in einem dämmerigen Licht getaucht. Antonio Stella, festes Mitglied der Tanz Kompanie Unusual Symptoms, hockt in der Mitte des riesigen Stuhlkreises zwischen Blumen und Erde. Der Garten seiner Grossmutter aus seiner Heimat Palermo. Hier spielte er mit den Topfblumen als Kind die Situationen nach, wie sie auf den Straßen Palermos üblich waren. Der Ort seiner Jugend und Inspiration. In kleinen Etüden berichtet er von zahlreichen Erlebnissen. Auf der Piazza Politeama in der sizilianischen Hafenmetropole traf er sich mit Altersgenossen und verbrachte seine Jugend. Erste Liebe, Briefe unter Freunden, Träume und Sehnsüchte zu Beginn des Lebens, all das erlebte er dort.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Es ist eine Klubatmosphäre, gleichgesinnte Neugierige haben sich hier versammelt um etwas persönliches über den Menschen zu erfahren der in vielen Tanz Produktionen für sie auf der Bühne steht. Die Leute sind geduldig und gebildet. Denn es dauert einen Moment bis man so richtig versteht worin man gerade eingeweiht wird, und es wird kaum ein Wort deutsch gesprochen; italienisch ist ja wohl so etwas wie die zweite Muttersprache der Deutschen. Die kleinen Anekdötchen wechseln mit Liedern aus der Heimat und/oder seinem Leben, seinem Werdegang als Tänzer. Das Spiel seiner Biografie reichert Stella mit den Gegenständen an die wir alle mit Italien verbinden. Da sind natürlich die Schuhe, Gebäck das Erinnerungen an der Pate aufkommen lässt, genauso das Olivenöl, Sonnenbrille, Dessertwein und Aqua Minerale, und und und…. Jemand erzählt von seinem Leben, aber nicht nur privat, sondern in einer künstlerisch gediegenen Form. Es geht eben nicht nur um die Person, es geht auch darum wie man transkulturell miteinander und aufeinander trifft. Eine sehr herzlichen Begegnung zwischen denen die Kunst machen und denen die sich ein bisschen mehr dafür interessieren. Und wie der Abend zeigte wurden alle menschlich reich beschenkt. Diese kleinen Veranstaltungen auf der Probebühne sind eine nette Abrundung zum Spielbetrieb, ein grenzüberschreitendes Format.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Es ist die Reihe PB Tanz # bei der sich jedes Mal ein weiteres Mitglied der Tanzsparte auf ganz eigene Art und Weise vorstellt. Das nächste Mal bei PB Tanz #5 stellt sich dann am 19. Juli 2019 Diego de la Rosa vor. Man darf gespannt sein wie das dann wird.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;"><br /></span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-69111571183236950652019-04-22T14:16:00.003-07:002019-04-22T14:17:20.838-07:00Ich bin nicht dies… ich bin nicht das…<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiUqi6763XNaSs40qvX8yda5q4OjCOD-FyWbKJkjxr5m5sc8aYVPZbWF8fBFG7f0pjzV6WvxhiCsp8Tpqq4v9_kKAoYi9woLLZ1EG0P3mtLznWEF_tK76PYrrI5V-LYSyOrNbO7jfb2rkc/s1600/imgtoolkit-2.culturebase.org.jpeg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="1037" data-original-width="691" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiUqi6763XNaSs40qvX8yda5q4OjCOD-FyWbKJkjxr5m5sc8aYVPZbWF8fBFG7f0pjzV6WvxhiCsp8Tpqq4v9_kKAoYi9woLLZ1EG0P3mtLznWEF_tK76PYrrI5V-LYSyOrNbO7jfb2rkc/s640/imgtoolkit-2.culturebase.org.jpeg" width="425" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© by Theater Bremen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Bremen</i>) Der letzte von drei Tagen Tanz im Theater Bremen bildete den krönenden Abschluss mit polaroids:remix von Samir Akika und Unusual Symptoms. Viele haben es schon gesehen und waren begeistert. In dieser Spielzeit wieder aufgenommen und updated sieht man 3 Stunden fulminantes Tanz(Theater).</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Der gesamte Theaterraum ist eine riesige Installation. An den Wänden sind Papiere drapiert auf denen Gemälde entstehen, auf dem Boden wird mit weißer Farbe gepunktet, unter der Band ist eine Bar eingerichtet, Stangen, Pinwand, Matratzen; jeder Winkel ist mit etwas eingerichtet. Sogar unter der Bühne im Keller gibt es ein Konzert das per Videoübertragung oben zu sehen ist. Und die gesamte Rauminstallation ist kontinuierlich in Bewegung. Eine stille dynamische Bewegung die ungeordnet wirkt, die alltäglich wirkt, aber bei genauerem hinsehen bis ins Detail durchgestaltet ist. Obwohl nichts dem Zufall überlassen ist, sind die Strukturen so locker, leicht, variabel gehalten, dass eine völlig ungezwungene Atmosphäre herrscht. Beabsichtigt ist, dass Publikum und Akteure sich im Raum vermischen. Dadurch entsteht eine privatere Situation wie auf einer großen Party. Und diese Party ist noch dazu gefüllt mit kleinen Events. Mit einer schier überbordenden Fülle kleiner Perlen aus dem Bereich der Untergrundkunst. Wenn man davon ausgeht Tänzer würden nur tanzen, dann hat man sich schwer getäuscht. Hier wird gesungen, gemalt, gespielt, gesteppt, verkleidet, animiert, rezitiert, performt, kurz es werden alle nur erdenkliche Kunstformen nach vorn gebracht. Und das mit einer Spiellaune die ansteckend und verzaubernd ist. Da spritzt eine Frau mit Quasten Farbe auf eine Folie und der dabei entstehende Klang wird zum Teil der gespielten Musik. Auf dem Boden entsteht eine mit wilden Pinselstrichen gezirkeltes Gemälde. Zum Schluss schreibt einer in großen schwarzen Buchstaben darauf „You belong“, dann wird der Papierstreifen zusammen gedrückt und ein einer Ecke entsorgt. Gemacht und schon vergessen, zugunsten von einer neuen Idee. Und so treibt es von Augenblick zu Augenblick. Es wird im Verlauf des Abends zunehmend wuseliger. Man geht über die Bühne und steht plötzlich nur einen Meter einer Tänzerin gegenüber die mit voller Hingabe und mit Kohle auf dem Boden malt. Die Nähe ist sowohl animierend als auch schockierend, eben tough. Das Ensemble hat diese typische New Yorker Gradlinigkeit und Härte, zielorientiert mit klarem Purpose. So schräg und ausgefallen die einzelnen Aktivitäten auch sein mögen, sie sind so ernst vorgebracht als koste es das Leben. Momente wie dieser sind es die dieses Show so reizvoll machen. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Kunst zu betrachten hat immer eine Distanz und Rationalität, doch wenn die Distanz fehlt wird der Betrachter involviert oder gefesselt. Das Spiel mit diesen Grenzen ist eine große Kunst. Denn wie leicht kann man die Grenze zwischen den Welten überschreiten, wie leicht fühlt man sich angegriffen, oder greift in die fremde andere Welt störend ein. Doch hier ist es von großem Respekt getragen, von Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Die Anwesenden koexistieren so natürlich, dass kleine Kinder durch die Performance laufen, niemand mit Farbe bespritzt wurde, keiner in die Versenkung fiel und auch von keinem Mirkofonständer erschlagen wurde. Das herausstechende Verdienst dieser Produktion ist das verständnisvolle miteinander im künstlerischen Kontext. Da wo man eigentlich eine hohes Mass an Kontrolle erwartet sind die Zügel sehr locker. Dies ist eine künstlerische Qualität die mir am Bremer Theater immer wieder auffällt: Das kreative miteinander über Grenzen und Kulturen hinaus.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">Unusual Symptoms an diesem Abend waren Marie-Laure Fiaux, Gabrio Gabrielli, Nora Horvath, Alexandra Lorens, Nora Ronge, Lotte Rudhart, Diego de la Rosa, Karl Rummel, Andor Rusu, Young-Von Song und Antonio Stella. Musiker: Simon Camatta, jayrope und Stefan Kirchhoff. Und ich kann nur jedem wünschen der dieses Spektakel noch mit erlebt hat, dass es weitere Vorstellungen geben wird.</span></span><br />
<span style="font-kerning: none;"><span style="font-size: large;"><a href="http://www.theaterbremen.de/" target="_blank">www.theaterbremen.de</a></span></span></div>
<div>
<span style="font-kerning: none;"><br /></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5166637981101662235.post-4068834239298909692019-04-22T08:23:00.001-07:002019-04-22T08:23:16.878-07:00Tanz aus Norwegen<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZm_9NgvG6WhZf5UmHSGOL6MNdEF-FbHWlM6qC66rnMHzBn6roEKTNGj49irNbhEGU00soF0RBF8HprKRWsnEZ9LERZTmfHwLnJceosXe45KJBYNHlyC8cF_xiWnNUni2MVDAKnwg35z4/s1600/imgtoolkit-1.culturebase.org.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="465" data-original-width="691" height="268" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZm_9NgvG6WhZf5UmHSGOL6MNdEF-FbHWlM6qC66rnMHzBn6roEKTNGj49irNbhEGU00soF0RBF8HprKRWsnEZ9LERZTmfHwLnJceosXe45KJBYNHlyC8cF_xiWnNUni2MVDAKnwg35z4/s400/imgtoolkit-1.culturebase.org.jpeg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">© by Theater Bremen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">(<i>Bremen</i>) Im Rahmen des jazzahead! Festivals 2019 und in Zusammenarbeit Tanz Bremen präsentierten das Ingun Bjørnsgaard Prosjekt aus Norwegen zwei Choreografien: Notes on Frailty und A List of things he said.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;">Neben dem Musiker Christian Wallumrød erscheinen die Tänzerinnen Catharina Vehre Gresslien, Marianne Haugli, Guro Nagelhus Schia und Ida Wigdel zwischen einer, sagen wir Art Pförtnerloge und Wartebänken wie aus einem Krankenhaus oder Finanzamt, in der matten Dunkelheit. Musik, das sind in diesem Fall Töne, Geräusche, Klänge die mehr einem situativen Ausdruck entsprechen denn einer offensichtlichen Harmonie. Sie kratzen und quietschen, summen und intervallieren und sind in einer Harmonie mit den Tänzerinnen, die einzelne Klänge fortführen, den Klang durch Geste Nachdruck verleihen und so auf eindringliche Weise ergreifen. Ich kann mich nicht eines Gedankens verwehren: den der bizarren Schönheit die Bürde des Lebens mit Würde zu tragen. Die gestalteten Bilder gehen unter die Haut. Es ist da eine Anmut des Schmerzes, der Zerbrechlichkeit die von vier innerlich starken Frauen gezeigt wird. Man sieht die weibliche Fähigkeit mit mehreren Problemen, und zwar echten Schwierigkeiten, gleichzeitig umzugehen. Eingesäumt werden diese Frauen von einem Kosmos aus Kleidern Signe Vasshus´, die die weibliche Schönheit herauskehrt, die Last, die Abgrenzung, den Reiz und Pragmatismus. Es ist dunkel auf der Bühne und nur hin und wieder überrascht ein heller Ausschnitt. Doch die Frauen stehen meist nur am Rande des Lichts während sie, in manchmal irrsinniger Geschäftigkeit, aktiv voran schreiten. Ist es eine düstere Sicht? Jah, nein! Ist es reale Beschreibung was Frau sein bedeutet? Jah, nein! Es ist vielmehr als eine Schwarzweiß Betrachtung. Frailty ist die Gebrechlichkeit </span><span style="-webkit-font-kerning: none; font-stretch: normal; line-height: normal;">–</span><span style="font-kerning: none;"> vielleicht als der Gegensatz zur männlichen Beständigkeit? Jah, nein! Mich hat diese Choreografie begeistert und hinterfragend mitgenommen. </span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal; min-height: 16px;">
<span style="font-size: large;"><span style="font-kerning: none;"></span><br /></span></div>
<br />
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;">A list of things he said, wenn man die beiden überhaupt miteinander vergleichen sollte, ist ehr quadratisch, synchron und zeigt einige Seiten die man Männern immer gerne zuspricht. Die Tänzer hier sind Ludvig Daae, Erik Rulin, Matias Rønningen und Vebjørn Sundby. Dazu kommt ein virtuos in die Tasten greifender Simon Røttingen. Sind Männer wirklich so planvoll wie hier gezeigt? Schon möglich! Mit einigen humorvollen Momenten ist dieser Teil nicht ganz so tiefgründig wie Notes on Frailty, nichts desto trotz ebenso sehenswert. Und das es dem vollbesetztem kleinem Haus im Theater Bremen gefallen hat bestätigt der begeisterte Applaus.</span></span></div>
<div style="-webkit-text-stroke-color: rgb(0, 0, 0); -webkit-text-stroke-width: initial; font-family: "Gill Sans"; font-stretch: normal; line-height: normal;">
<span style="-webkit-font-kerning: none;"><span style="font-size: large;"><a href="http://www.theaterbremen.de/" target="_blank">www.theaterbremen.de</a></span></span></div>
H.http://www.blogger.com/profile/04727104932113370224noreply@blogger.com0