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Montag, 27. Februar 2012

Ausstellung „Mütter-Töchter-Künste“ in der Seefelder Mühle

(Seefeld) Im Kulturzentrum, Denkmal und Cafe „Seefelder Mühle“ ist derzeit eine Kunstausstellung  von vier Frauen, Töchter mit ihren Müttern, zu sehen. Die Werke zeigen das Ergebnis einer Generationen verbindenden Arbeitsphase über fünf Monate. Zu sehen sind Assemblagen, Fotoarbeiten, und Videos. Die Frauen beschäftigten sich mit den Themen der Emanzipation, Verantwortung und sexueller Identität.
Die Idee kommt von den Töchtern, Geeske Janßen und Jennifer Marlene Vollmer, die beide an der HBK in Braunschweig studieren. Ihre Mütter, Meike Janßen und Monika Vollmer, sind schon seit vielen Jahren künstlerisch aktiv. Im Oktober 2011 trafen sie sich gemeinsam zu einem ersten Gespräch und Erfahrungsaustausch in Stadland. Bisher kannten sich nur die Töchter, doch schnell ließen sich die Mütter auf das Experiment einer gemeinsamen Arbeit ein. Sie redeten über alles was Frauen sich zu sagen haben und wurden dabei überraschend schnell vertraut. Ein intensives Wochenende! Die Töchter bekamen eine neue Sicht auf ihr zu Hause. Durch diese Arbeit erlebten sie eine neue Qualität von Frau sein und erwachsen werden. Durch ihr Studium hatten sie bereits eigene künstlerische Sichten die sie nun mit den Sichten ihrer Mütter in Beziehung brachten. Wie war das mit der Emanzipation vor 30 Jahren und wie ist es heute? Welche Ansichten und Werte hatten die Mütter vertreten, und welche sind aktuell bei den jungen Frauen im Gespräch. Die Mütter im Alter ihrer heutigen Töchter hatten kein Internet und andere politische Verflechtungen. Eine Sicht die sich den Töchtern nur aus Erzählungen eröffnet. Andererseits gibt es die sexuellen Wünsche und Erfahrungen der Töchter, die bei aller Vertrautheit letztendlich für die Mütter ein Geheimnis bleiben wird. Die Rolle der Frauen in unserer Gesellschaft ist stark im Wandel, der auch einen Wandel für die Männerrolle mit sich bringt. Das Geschlechterrollenklischee von vor 50 Jahren ist nicht mehr gegeben, und eine neue Orientierung, wie Männer und Frauen miteinander die Gesellschaft bilden, ist noch nicht heran gewachsen. Da gibt es viel zu tun. Dieses Kunstprojekt mit dem Titel „Mütter-Töchter-Künste“ ist eine interessante Annäherung die Identität der Frauen näher zu klären. Wünschenswert ist nun noch eine Fortsetzung, entweder auf andere Frauenthemen oder auch mit den Söhnen und Vätern. In dem die Beschäftigung mit diesen Themen familienübergreifend auf eine künstlerische Ebene gestellt wird, entsteht ein intensiverer Umgang weil die strikte Mutter-Tochter-Gemeinschaft durch eine weitere ebensolche aufgelockert wird. So tauschen sich Töchter mit Töchter und Mütter untereinander aus wohlwissend das der intime familiäre Rahmen nicht verlassen wird.
Es gibt ein Video in dem Großmutter Vollmer über Verhütung und erste sexuelle Erfahrungen spricht. Es gibt eine Fotoreihe mit einem Brautkleid in St. Pauli. Da sind Assemblagen mit Erinnerungsgegenständen der beteiligten Frauen oder eine Fotokollage im Großformat. Sie haben vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten gewählt um den Austausch eine bildliche Darstellung zu geben. Man sollte schon etwas Zeit und Muße mitbringen um die Arbeiten anzuschauen weil sie sich sehr voneinander unterscheiden und erst nach intensiver Betrachtung erschließen.
Am 8. März gibt es in der Seefelder Mühle um 19:00 eine Veranstaltung zum internationalen Frauentag „Von Frauen für Frauen“, ein Abendbuffet zu dem die weiblichen Bewohnerinnen aus der Wesermarsch und um zu geladen sind. Geeske Janßen und Jennifer Marlene Vollmer werden mit Bezug auf ihre Ausstellung durch diesen Abend führen. Weitere Infos unter Kulturzenrum Seefelder Mühle 

Dienstag, 21. Februar 2012

Kunstmuseum Wolfsburg zeigt Henri Cartier-Bresson: Landschaften

(Wolfsburg)  In der Reihe große Fotografen der Moderne zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg nach Brassai (2004), Lee Miller (2006) und Edward Steichen (2008) nun den wegweisenden Fotografen Henri Cartier-Bresson unter dem Titel „Die Geometrie des Augenblicks“. Die Auswahl der rund 100 Exponate erfolgte durch Cartier-Bresson noch persönlich. Dazu kommen noch eine Gruppe von sieben seltenen Lithografien die seine Witwe Martine Franck exklusiv zur Verfügung stellte.
Cartier-Bresson verlebte seine Kindheit als Sohn eines wohlhabenden Textilfabrikanten in der Normandie und Paris. Von 1922 bis 1928 widmete er sich dem Studium der Malerei, das er nicht beendete. Der 22jährige verschreibt sich dann 1930 ganz der Fotografie. In den darauf folgenden 42 Jahren wird er zum bedeutensten Fotografen. Die geometrische Bildgestaltung wird für Cartier-Bresson zum wichtigsten Stilmittel. Für seine Bilder verwendete er meist Kleinbildkameras vom Typ Leica M mit einem 50mm Standart-Objektiv, um der menschlichen Sichtweise eine entsprechende Bildwirkung zu verleihen. Ein Markenzeichen seiner Bilder ist der schwarze Bildrahmen. Damit zeigt er das die Bilder nachträglich nicht beschnitten wurden. Er legte starken Wert darauf eine möglichst perfekte Bildkomposition bereits vor dem auslösen zu gestalten. 1947 gründete Cartier-Bresson zusammen mit Robert Capa, David Seymore und George Rodger „Magnum Photos“, eine Agentur mit dem Ziel die Verwertungsrechte der Fotografen zu stärken.
„Fotografieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu Leben.“ (Henri Cartier-Bresson)
Im Kunstmuseum Wolfsburg sind die Fotografien von Frauke Eigen nach Themen und Gruppen gehangen. Dadurch kann man die Arbeitsweise von Cartier-Bresson besser studieren. Die Fülle der Bilder und der Gruppen sind vom differenziertem Auge strukturiert und geben so einen tieferen Einblick in das vielfältige Werk. Am Schluß der Ausstellung ist ein Dokumentarfilm zu sehen in dem Henri Cartier-Bresson in anekdotischer Form manche Hintergründe zu einzelnen Bildern und Arbeitsweisen Preis gibt. Im Museumsshop gibt es einige Bücher die weitere Auskunft über den Fotografen geben. Die Ausstellung ist noch bis zum 13.05.2012 zu sehen. Weitere Infos unter: Kunstmuseum Wolfsburg 

Samstag, 18. Februar 2012

Oldenburger Kunstverein stellt Sandra Vásquez de la Horra aus

(Oldenburg)  Über 100 Zeichnungen auf altem meist schon vergilbtem Papier mit Bienenwachs konserviert werden zur Zeit im Oldenburger Kunstverein ausgestellt. Die chilenische Künstlerin, Sandra Vásquez de la Horra lebt und arbeitet seit 12 Jahren in Deutschland. Die Ausstellung „El Árbol Del Fuego“ ist noch bis zum 18. März 2012 zu sehen.
Die Zeichnungen sind in verschiedenen Notizbuchformaten angelegt. Sowohl die Größe als auch die locker hingeschmissenen Skizzen geben Momentaufnahmen, oder festgehaltenen Gedanken und Ideen Aphorismen gleich wieder. Die Thematik ist facettenreich, vielfältig in Bezug auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Die einzelnen Blätter wurden von der Künstlerin in flüssigem Bienenwachs getaucht. Ist es nicht auch so mit der Thematik? Seit wie viel Jahren gibt es nun schon die Bestrebung der Frauen zur Emanzipation. Und was hat sich gerade in den vergangenen 10 Jahren und gerade in Deutschland diesbezüglich getan? Ist die Emanzipation nicht wie in Wachs gegossen, nett anzuschauen und wie eine nette Grille für später aufbewahrt? Die Bilder sind nicht spektakulär, und die Motive sprechen nichts neues an. Sie sind eine Spiegelfläche vor der man sich erinnern kann. Sie sind Reflektionsgrundlage wohin sich die Gesellschaft entwickelt hat und welche Stellung jeder einzelne einnehmen kann.
Sandra Vásquez de la Horra studierte von 1989 bis 1994 an der University for Design in Vina del Mar in Chile, und von 1995 bis 2002 bei Jannis Kounellis und RosemarieTrockel an der Kunstakademie in Düsseldorf. 
Durch die Ausstellung sind Führungen möglich mit Melanie Kahl, M.A. am Sonntag 4. März und 18. März, jeweils um 16:00 Uhr. Weitere Infos beim Oldenburger Kunstverein 

Freitag, 17. Februar 2012

Neues im piccolo teatro haventheater

(Bremerhaven) Der Februar klingt im ersten Zimmertheater der Stadt mit einem Gastspiel aus. „Fast.Faust“ von Albert Frank mit Ben Jung und Mirko Thiele. Der März beginnt dann mit einer Premiere des Psychothrillers „Misery“ von Simon Moore, gefolgt von einer zweiten Premiere Mitte März „Kleine Zweifel“ von Theresia Walser.
„Fast.Faust“ ist die komprimierte Version mit kleinen Abwegen und Nebenentwicklungen des alten Goethe-Klassikers in der Regie von Franz Burkhard. In dem 90 minütigen Stück zeigt das verminderte Darmenterzett die wesentlichen Passagen. Einziges Problem: Gretchen ist schwanger und nun muss Heiner, zukünftiger Vater und zweiter Schauspieler, die Rolle der Hannah mit über nehmen. Andre, der Impresario im Terzett, ist wütend über so viel Ignoranz gegenüber der Kunst. Vorstellungen sind am 17., 18., 19 und 24., 25. so wie am 26. Feb. Noch sind Karten zu bekommen. Man kann sich auf einer  Warteliste für weitere Vorstellungen eintragen lassen.
Am 03. März kommt dann wieder eine piccolo-teatro-Produktion auf die Bühne. „Misery“ ist die Theaterversion des Romans von Stephen King. Der bekannte Schriftsteller Paul Sheldeon ist mit seinem Auto im Gebirge verunglückt. Anni Wilkes, seine angeblich ergebenste Leserin, rettet und pflegt ihn. Sie verlangt allerdings, er solle einen Folgeroman schreiben und die bereits verstorbene Titelheldin wieder aufleben lassen. Dazu ist ihr jedes Mittel recht. Eine schaurige Geschichte für Liebhaber des schwarzen Humors. Der Schriftsteller wird von Michael Schories gespielt, der dem Bremerhavener Publikum bereits als Moses in „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ bekannt ist. Die durch gedrehte Anni wird von Heike Eulitz gespielt, welche sich mit „Zuhause“ eine begeisterte piccolo-teatro-Fangemeinschaft erworben hat. Weitere Vorstellungen sind am 04., 09., 10., 11. und am 30. so wie am 31. März. Im April folgen weitere Termine.
Die zweite Premiere findet am 17. März im piccolo teatro statt und könnte wohl der künstlerische Höhepunkt in diesem Frühjahr werden. In dem Stück „Kleine Zweifel“ geht es um Wendla Teusch die an einem Gesangswettbewerb teilnimmt. Vordergründig. Doch drum herum geschehen nachdenkliche Dinge. Wendla kommt ins Grübeln. Ein Monolog mit spöttischem Witz über Konkurrenz und Neid, mit Gedanken zu Sehnsüchten und Liebhaber gepaart mit Allmachts- und Ohnmachtsphantasien.  Es ist ein Gradwanderung auf der Schneide der vermeintlichen Normalität. Wer die Sprache der Theresia Walser kennt wird dieses Stück lieben. Mit Julia Hell in der Rolle der Wendla Teusch kommt ein neues Gesicht auf die Bühne des haventheaters und ausserdem eine talentierte Darstellerin für komplexe Charaktere. Weitere Vorstellungen von „Kleine Zweifel“ sind am 18., 22., 23., 24. und 25 März. Im April gibt es weitere Termine.
Die Vorstellungen beginnen um 20:00 und an Sonntagen um 18:00. Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Kartenbestellungen unter 0471-4838 777 oder per Mail an info@haventheater.de
Der gesamte Spielplan des piccolo teatro haventheater ist im Internet unter www.haventheater.de zu finden, oder in der Theaterauslage direkt.