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Sonntag, 21. Dezember 2014

Premiere „Graus & Grimm“ fensterzurstadt.29

Carsten Hentrich, Heino Sellhorn u. Norman Grüß   © Klaus Fleige
(Hannover) Gestern Abend feierte das Theater fensterzurstadt.29 in der Alten Tankstelle in der Striehlstr. 14 Premiere mit der Uraufführung der Märchenbearbeitung „Graus & Grimm“.  Vier Aluminiumleitern ragen steil und schräg in den Himmel. Dazwischen ein kleiner Hügel oder Findling, im Vordergrund ein kleines Technik Ensemble - Mikrofon, Schaltmimik, Kabel, Soundkasten - und am Bühnenrand eine Bank auf der ein Mann (Carsten Hentrich) mit einem fest verschnürtem Bündel auf dem Rücken sitzt. Dann beginnt es zu schneien aus dem düsteren Himmel und eine Stimme beginnt ein Märchen zu erzählen (Alexandra Faruga). Derweil setzen sich suchend orientierend zwei Männer (Norman Grüß und Heino Sellhorn) in Bewegung und finden sich mit dem anderen auf der Bank. „Graus & Grimm“ hat begonnen.
Aus dem großen Märchenschatz sehen wir eine Auswahl verschiedener Bilder die zunächst allein nebeneinander stehen, sich im späteren Verlauf jedoch mehr und mehr zu einem Gesamtergebnis zusammen fügen. Die Themen drehen sich um Tod, Verlust, Aufrichtigkeit, Begehren, Sexualität, Idealbild und werden immer wieder auf den Begriff der Herzlichkeit gerichtet. Nicht jedes Bild wird mit einer Antwort entlassen. Durch die gleichsam behutsame Darstellung begibt man sich gerne in die schaurig-schönen, amüsant-komödiantischen Situationen.
Das Ensemble von Theater fensterzurstadt.29 hat keine Geschichte im engeren Sinn auf die Bühne gebracht. Es sind einzelne Bilder, die so verdichtet aneinander gefügt werden, dass ein größeres Bild mit neuem Namen Märchen entsteht. Es ist eine stille und berührende Erzählweise die mit einer herzlichen Dynamik und fantasievollem Spiel Welten entstehen lässt. Über ein Mikrofon wird eine kleine Abfolge von Tönen in einen Sampler gegeben der im Hintergrund eine Waldkulisse repräsentiert. Zusammen mit der Handlung entsteht eine zauberhafte Märchenwelt. So entsteht ein Lagerfeuer und einem Skelett wird Leben eingehaucht. Mit einem Schattenspiel überwinden sie auch Zeit und Raum um eine Geschichte in der Geschichte zu zeigen.
Das ist der Moment wo Erwachsene wieder zu Kinder werden. Mit riesigen staunenden Augen verfolgte das Publikum im ausverkauften Haus die Uraufführung. Und es dankte dem Ensemble mit Bravorufen und langem wohlverdienten Applaus.

Weitere Vorstellungen: 22. Dez.; 07., 09., 30., 31. Jan.; 04., 07., 13., 14., 20., 21., 28., Feb.; 06. und 07. März jewils um 20:00. Infos zum Theater:  fensterzurstadt.29

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