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Sonntag, 20. November 2022

Es kommt was nach der Krisenzeit!

© by Theater an der Glocksee

(Hannover) Muss man auf alles eine Antwort haben? Ist das überhaupt möglich? Und die Antwort auf alle Fragen, ist das die Bedingung für den Tod und natürlich der Wiedergeburt? Grob umschrieben ist das der offene Fächer vieler Fragestellungen, offener Assoziationen die Das Phoenix-Projekt am Theater an der Glocksee verfolgt.

Vor ein paar Jahren erzählte Jack in the Box seine Gedanken zur Zeit. Nachdenklich stimmende Gedankenketten die uns in Überlegungen zogen - was oder wie diese Zeit ist. Mit dem Phoenix Projekt hat er nun die Box verlassen. Offensichtlich sind viele Menschen infiziert von diesen Gedankenfetzen, sie weiter zu zu spitzen und zu etwas Erklärenden zusammen zu setzen. Die Spieler erzählen einzelne Geschichten und Reflektionen und treffen sich dann immer wieder mit allen - denn ja, es betrifft uns alle. Eine Gemeinsamkeit die zwar nicht wirklich verbindet, die den Einzelnen aber auch nicht allein im Regen stehen lässt. Alle einzeln gezeichneten Figuren gehen an den Rand ihrer Erfahrung, ihrer Daseins. Grenzerfahrungen mit einem Kern der Hoffnung dass es auf der anderen Seite weitergeht. Diese Grenze auszuloten zeigt das Ensemble immer und immer wieder in schier nicht enden wollenden Kaskaden von Situationen, Bildern, Projektionen, Stimmungen, Gesängen, Akrobatik, Tanz und, und, und… Es ist ein stetig aufkeimendes, sprühendes Feuerwerk, und so manches Mal möchte man aufspringen und mitmachen, um vielleicht sogar das Ei in der Asche zu finden.

Jonas Vietzke, der hier für Text und Regie verantwortlich ist, hat den Nerv der Zeit und die Gedanken, Sorgen und Ängste der Menschen gut eingefangen. Das treibt uns derzeit um. Nicht die einzelne Krise, an denen sich die Medien abarbeiten und das verstörte Volk umtreiben, ist das Thema. Nein, hier ist der Gedanke einen Schritt weiter. Was hält diese Krisen zusammen, was ist ihnen allen gemein? Es ist wie bei einem komplexen Lernprozess, bei dem man unendlich viele Informationen entschlüsseln und sie dann richtig zusammen setzen muss. Eine Entdeckungsreise zu der Frage aller Fragen, die man findet um sie dann am nächsten Tag neu zu stellen, immer und immer wieder. Und wie diese Inszenierung zeigt, kann das ehr ein Rausch sein der beflügelt, denn eine Sorge die man fürchtet.

Das Ensemble ist eine Zusammenstellung begeisternder Schauspielern, Sänger, Tänzer die hier zu einem mitreißendem Spiel aufläuft. Was das Publikum mit nicht enden wollendem Applaus gerne belohnte. Die Akteure auf der Bühne: Andrea Casabiancchi, Johannes Fast, Johanna Krödel, Nina Melcher, Dennis Pörtner, Cornelius Rauch, Jonas Vietzke. Weitere Vorstellungen am Mi. 23., Fr. 25. Und Sa. 26.11.22 jeweils 20:00 

Theater an dern Glocksee.de

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