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Dienstag, 27. März 2012

Inklusion als Leitthema des Fonds Soziokultur

(Bonn) Der Fonds Soziokultur ruft in einer offenen Ausschreibung zur Antragsabgabe bis zum 01.Mai 2012 auf. Als Leitthema wird Inklusion vorgegeben. Das Kuratorium entscheidet über die Anträge abschließend am 28. und 29. Juni 2012. Die Projekte dürfen bis dahin nicht begonnen werden. Die Projekte die sich dem Leitthema widmen nehmen automatisch an einen Wettbewerb zum Innovationspreis Soziokultur, der mit 10.000€ dotiert ist, teil. Projekte die nicht das Leitthema erfüllen sollten mindestens Modellcharakter für andere Akteure und Einrichtungen haben.
Inklusion kann Vieles bedeuten.  „Soziale Inklusion“ formuliert ein engagiertes Ziel: das gleich berechtigte Miteinander von jedermann und jeder Frau – bei aller Unterschiedlichkeit. Hier muss z.B. auch überlegt werden, ob Migranten in der BRD Deutsch lernen müssen oder ob eine Verständigung im gegenseitigen Miteinander sinnvoll ist. Das käme dann einer Würdigung der individuellen Vielfalt und Kreativität als gesellschaftliche Normalität näher. Die Förderung der damit verbundenen Dynamik und Offenheit. Das offensive Umgehen damit, dass jeder Mensch anders ist und dass nicht seine Schwächen, sondern seine Stärken und individuellen Besonderheiten entscheidend sind. Die gilt es zu erkennen und damit umzugehen. Oder wie die UN-Behindertenkonvention formuliert: Jede Unterscheidung, Ausschließung oder Beschränkung aufgrund einer „Behinderung“, die zum Ziel oder zur Folge haben, dass Menschenrechte und Grundfreiheiten beeinträchtigt oder behindert werden, muss unterbleiben.
Gefördert werden, neben allgemeinen soziokulturellen, vor allem solche Projekte, die sich mit dem 
Thema „Inklusion“ auf ungewöhnliche Weise beschäftigen und mit originellen Entwürfen die Bedeutung von kultureller Teilhabe und sozialer Partizipation in unserer Gesellschaft in den Blick nehmen und helfen, unsere Sichtweisen zu ändern. Wie lassen sich eingefahrene Standards überwinden? Wie überkommene Normen aufweichen? Wie an die Stärken und besondere Qualitäten von „Behinderten“ anknüpfen? Entscheidend ist nicht die „Behinderung“, sondern der Umgang mit ihr. Es gilt, an dieser Schnittstelle einmal mehr deutlich zu machen, dass künstlerische Produktionsprozesse die Gesellschaft insgesamt ändern können, wenn sie die alltägliche Lebenswelt aus ungewohnter Perspektive zum Thema machen. 
Die zweite Ausschreibung 2012 für Projekte mit Beginn in der zweiten Jahreshälfte  widmet sich dem Thema »Inklusion«.  Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Kulturstiftung des Bundes stehen für die Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2012 zirka 
420.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil davon wird an Projekte vergeben, die sich mit diesem Leitthema befassen. Sie sollen sich an den Fähigkeiten und Begabungen von behinderten Menschen orientieren und Ihnen vielfältige Gelegenheiten geben, ihre kreativen Potenziale zu entwickeln und zu fördern.
  
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bearbeitung des Leitthemas kann sich doppelt lohnen. Denn dieses Jahr wird zusätzlich zu den Fördermitteln wieder der Innovationspreis Soziokultur vergeben. 
Nähere Informationen zur Ausschreibung und die Antragsvordrucke 2012 können über die Geschäftsstelle des Fonds oder über Fonds Soziokultur  bezogen werden.

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