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Donnerstag, 9. Oktober 2014

Der Kredit - Theater im Moller Haus

Hans Richter und Ulrich Sommer © by Anouschka Sarafzade
(Darmstadt) Das Theater Curioso hat am Samstag den 18. Oktober 2014 Premiere mit der neuesten Produktion „Der Kredit“ von Jordi Galceran. Das idyllisch-spießbürgerliche Leben des Herrn Götz, Filialleiter einer Sparkasse, wird durch das Auftauchen des korrupten Kunden Anton Schmidt aus den Angeln gehoben und der Wert des Geldes in ein neues Licht gerückt. Geld gegen das eigene Glück!
Wenn Sie in unserer zivilisierten Welt Geld brauchen, dann gehen Sie zur Bank und bitten um einen Kredit. Wenn man Ihnen den nicht gewährt, dann gehen Sie mit hängendem Kopf wieder nach Hause und denken sich, dass die Dinge wirklich schlecht stehen; dass die Zeiten sich geändert haben; dass Sie an die Kredite einfach nicht herankommen.
Aber vielleicht ist das heute nicht so... Vielleicht gehen Sie heute, wenn man Ihnen den Kredit verweigert, nicht wie ein Schäfchen mit eingezogenem Schwanz wieder nach Hause. Vielleicht sehen Sie heute dem Filialleiter der Bank in die Augen, legen Ihre Karten auf den Tisch und geben ihm zu verstehen, dass Sie heute die Zügel in der Hand halten, und dass Sie, wenn er Ihnen das Geld nicht geben wird, drastische Maßnahmen ergreifen werden. Folgenschwere Maßnahmen. Nichts gewalttätiges, um Gottes willen, nein! Aber sollte der Herr Filialleiter heute nicht das Geld rausrücken, dann werden Ihre definitiven Maßnahmen sein Leben in eine Katastrophe verwandeln.
In seiner skurrilen und satirisch-bissigen Komödie „Der Kredit“ schreibt Jordi Galceran über die sich immer weiter ausbreitenden Zahlungsunfähigkeiten, unsere Insolvenz und über unsere Ängste, die sozialen Sicherheiten zu verlieren. Das idyllische spießbürgerliche Leben des Filialleiters einer Bank wird durch das Auftauchen des korrupten Kunden Anton Schmidt aus den Angeln gehoben und der Wert des Geldes in ein neues Licht gerückt. Im Handumdrehen sind die Weichen gestellt für den Absturz des Filialleiters in ein prekäres Dasein. Erfrischend komisch schildert Galceran, wie sich die Machtverhältnisse neu ordnen: Schritt für Schritt gerät der Filialeiter in die Fänge des Antragstellers, der so etwas wie die Parodie eines scheinheiligen Coaching-Gurus ist, bis am Ende die Rollen gänzlich vertauscht sind.
Jordi Galceran, geboren 1964 in Barcelona, studierte Katalanische Philologie an der Universität seiner Heimatstadt. 1988 debütierte er als Dramatiker. Einige seiner Stücke hat er selbst inszeniert oder als Schauspieler in ihnen mitgewirkt. 1995 gewann er für „Worte in Ketten“ den XX. Premi Born de Teatre sowie 1997 den Kritikerpreis Serra d’Or für das beste katalanische Stück des Jahres. „Dakota“ wurde 1995 mit dem Ignasi-Iglésias-Preis ausgezeichnet. Mit dem 2003 uraufgeführten Stück „Die Grönholm-Methode“, in dem er unsere Ängste und Unsicherheiten in der Arbeitswelt beschreibt, erfolgte sein internationaler Durchbruch.

Schauspiel und Regie von Hans Richter und Ulrich Sommer. Premiere im Theater Moller Haus, Sandstr. 10 in 64283 Darmstadt. VVK Tickets gibt es hier oder 06151 - 26540. Weitere Vorstellungen am 7. Nov. 2014, Beginn jeweils um 20:00.

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