Hannes Jaenicke listet in neun Kapiteln auf wie Industrie und Medien uns zum Narren halten: Verpackungswahn, Banken, TV, Kosmetik, Energiewende, Bekleidung, Automobile, Medizin und Pharmaindustrie und zu guter letzt Weine. Im letzten Kapitel beschreibt Jaenicke, wir Konsumenten haben durchaus auch Mittel zur Hand uns zu wehren. Er stellt diesem Kapitel ein Zitat von Gandhi voran: "Die Menschen zögern oft, einen Anfang zu machen, weil sie fühlen, dass das Ziel nicht vollständig erreicht werden kann. Diese Geisteshaltung ist genau unser größtes Hindernis auf dem Weg zum Fortschritt, ein Hindernis, das jeder Mensch, sofern er nur will, aus dem Weg räumen kann."
Wir bekommen genau das was wir erwarten. Wir erwarten, dass wir verarscht werden und werden es. Dieses Buch aus dem Gütersloher Verlagshaus (ISBN 978-3-579-06636-3) ist aber vor allem für die unter uns geschrieben, die sich informieren wollen um die Erwartung zu formulieren wertvolle Produkte kaufen zu können. So findet man hier Informationen in Hülle und Fülle. Nicht nur die weiterführenden Webadressen um sich individuell zu informieren und Entscheidungen zu treffen ist ein großes Plus in diesem Buch, sondern die unmittelbare Darlegung von Umständen mit denen wir täglich beim Einkauf konfrontiert sind. Wenn in wenigen Wochen Wahl ist haben wir alle die, wenn auch noch so kleine, Gelegenheit, unserem Unmut Ausdruck zu verschaffen. Die Probleme die Jaenicke beschreibt sind nicht unlösbar, sie sind vielmehr von wenigen unter uns gewollt.
Die Eingangs beschriebene Lethargie kann nach der Lektüre leicht überwunden werden. Jaenicke gibt allerdings keine Handlungsanweisungen, sondern schildert vielmehr dass man sich gegenseitig informieren und unterstützen - und mit kleinen Schritten für eine Verbesserung sorgen kann. Es ist ein Paradebeispiel für den Slogan: Global denken - lokal handeln.
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