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Montag, 5. Dezember 2011

No future war gestern - onethreethree rockt die Stadt

Häää?! Ahoi store? Pop up shop? Was, zum Henker, soll das sein? Es ist eine weitere Aktion gegen die Langeweile und Trägheit die sich seit, sagen wir es ruhig, dem Ende des Wallys in der Stadt ausbreitete. Vielleicht ist es auch die ultimative Talsole des Abwärtstrends in Bremerhaven. Jedenfalls ist es die klare Ansage junger Leute die von aussen auf die Stadt und in die Stadt schauen und Impulse setzen. Sie kommen aus Osnabrück, Berlin, Frankfurt und weiss der Himmel woher noch. Sie kamen um an der Hochschule zu studieren. Sie fanden eine Stadt vor die sie für ein Mindestmass an Freizeitqualität reanimieren mussten. Bremerhaven ist die letzte Station in der neue Trends, Moden und Zeitgeist ankommt. 133 ist eine Gruppe von Studenten die in der „Alten Bürger“ wohnen, ein harter Kern von fünf bis acht Leuten, und ein größerer AktivistInnenzirkel drum herum. 133 ist gleichzeitig auch ein Abbild davon, wie sich junge Leute im plusminus Studentenalter organisieren und ihre Lebensinhalte und -formen gestalten. 133 ist die Blaupause der Internet Generation, die sich durch weitreichende Vernetzung und eigene kreative Ideen das Leben gestaltet. Und aus der Sicht Bremerhavens ist es die Frischzellenkur die diese Stadt so dringend nötig hat.
Die Aktionen die 133 bisher auf die Beine gestellt haben sind geprägt von Lebensfreude und dem Spass etwas eigenes mit der freien Zeit parallel zum Studium zu unternehmen. Und ihr Enthusiasmus wurde bisher mit offenen Armen aufgenommen. Sie erhielten großzügige Unterstützung bei der Suche und Nutzung von Lokations für das Video von Hein und Mück das am Dienstag bei YouTube erscheinen wird. Es sind Menschen die mit lockerer Begeisterung an die Dinge heran gehen. Dabei ist es nicht so wichtig wie spektakulär die jeweiligen Aktionen sind. Ob es sich um eine Malaktion handelt, wie jetzt im Ahoi store, deren Bilder in einer Free Galerie verschenkt werden, oder ob es eine Sammlung von Sonnenbrillen für Nordindien im Rahmen des Projektes Shades of Love von Jürgen Altmann ist. Es geht vor allem darum nicht still zu sitzen und zu warten das was passiert. Die Aktionen die sie unternehmen sind kaum kostenträchtig und weil sie mit Verve angebracht werden bekommen die 133er auch genug Unterstützung bei der gering nötigen Finanzierung z.B. durch WIN.
Vielleicht springt der Funke irgendwann über und infiziert auch die jüngere Gesellschaftsschicht der Stadt. Erste Impulse sind schon da. Am Freitag spielten zwei Akustik Bands im Ahoi store, Salo und Mathis sowie die Friday night score, beide aus Bremerhaven. Und der neue Reiseführer könnte da ein weiterer Schritt sein. In den drei Pop-up-Tagen konnten viele Gäste im store ihre Geheimtipps von Bremerhaven abgeben: Kneipen, Lokations, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr der etwas anderen Art. Diese Informationen und Tipps werden dann von 133 zu einem Reiseführer für Bremerhaven verarbeitet und als gedrucktes Buch im Frühjahr herausgegeben. Das ist nicht nur für Touristen die in die Stadt kommen wollen, es ist auch für die Bremerhavener die ihre Stadt auf diesem Wege noch einmal ganz anders kennen lernen können.
Die Ideen für ihre Projekte finden sie im Brainstorming und weil sie viel im Internet surfen. Ein gesteigertes Interesse wie es in der Welt vor sich geht bildet die Basis. Dann schauen sie welche Aktionen sie in dieser Stadt, in der sie während des Studiums leben, durchführen können. Dabei spüren sie kaum Grenzen, denn: „wenn man Bock hat etwas zu machen ist es auch möglich.“ Es kommt also darauf an, dass man den eigenen Antrieb findet und/oder nutzt. No future war gestern, kreativ betätigen kann man sich immer. Und wer es weit genug damit treibt wird den Schwung hinter sich herziehen wie eine following sea. 

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