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Mittwoch, 13. Dezember 2023

Drohnen über Bremerhaven

Drohnen fliegen über die Hafenstadt. Seitdem die Drohnen eine Kamera transportieren können, gibt es im deutschen TV keinen Film mehr ohne Luftaufnahme. Erzählt wird durch diese Luftaufnahmen nur in den aller seltensten Fällen etwas. In diesem Fall kreuzt die Drohne durch die Containerreihen der Hafenstadt. Natürlich auf der Suche nach Drogenschmuggler. Handlanger, kleine Fische, die an einen Mittelsmann die Pakete übergeben der sie dann weiter leitet zum nächsten Verteiler der überwacht wird vom Schurken mit der Waffe. Der erledigt dann auch den einen oder anderen und wirft ihn ins Hafenbecken. Die Zöllner mit der Drohne haben sonst nicht viel drauf ausser die Spielerei mit dem technischen Schnickschnack. Der Trottel der die Drohne lenkt, lenkt sie so niedrig, dass einer der Schmuggler sie mit der Hand zu Boden schlagen kann. Allein für soviel Blödheit sollte man ihm kündigen. Da drängt sich mir auch die Frage auf, warum die Beamten in den Krimis immer so trottelblöd dargestellt werden. Wo ist da die Polizeigewerkschaft und reicht Klage gegen alle TV-Sender ein, wegen Verunglimpfung und zur Ehrenrettung ihrer Mitglieder? Und dann wird ja immer auch die Staatsmacht im Team vorgestellt. Doch Team bedeutet hier, und in vielen anderen Krimis, die eine Kollegin tanz aus der Reihe und geht auf Solotour, und ein anderer besteht auf Sicherheitsregeln komme was da wolle. Man wundert sich am Ende des Krimis nur noch, dass die Schurken gefasst werden konnten. Das geht natürlich nur weil Kommissar Zufall zur Stelle war. Ansonsten überwiegt das bildgewaltige Werk von endlosen Einstellungen in denen nichts passiert, nicht einmal Spannung wird aufgebaut. Ein neunzig Minüter den man auch in einer guten halben Stunde hätte erzählen können. Was für eine Verschwendung von Produktionsgeldern. Es wird bei solchen Filmen immer suggeriert, dass die Deutschen zu doof wären interessante Filme zu machen. Doch das trifft nicht zu. Es gibt unter den Schauspielern sehr viel und gute Leute die einen anspruchsvollen Handlungsverlauf mit ausgefeilter Charakterdarstellung spielend leicht hinbekommen können. Es gibt auch Kameraleute die mehr als Drohnen lenken können und überhaupt gibt es sehr viel fähiges Personal mit dem man gute interessante Filme produzieren kann. Doch statt dessen bekommt man solchen Schund ausgestrahlt. Und dann natürlich das Lokalkolorit. Man zeigt die Gegend. Einheimische erkennen die Drehorte - schön. Manch einem wird es ganz warm ums Herz weil seine Scholle im Hintergrund auftaucht. Doch wer sich ein bisschen auskennt, der fragt sich dann schon, wie die einzelnen Drehorte in so einem Film miteinander verbunden werden. Und wieso muss eine Gewalttat, wenn auch nur hypothetisch, dafür herhalten um die Heimat im TV zu sehen? Wird so ein Heimatgefühl hergestellt? Ich hoffe nicht.

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