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Freitag, 21. Juli 2017

Zweites Treffen der V.I.P. an der Glocksee

(Hannover) Probenbesuch am Theater an der Glocksee in Hannover. Es liegt die olfaktorische Signatur von Wald in der Luft. Der Ort der Handlung. Der Geruch wird von den Anwesenden sehr unterschiedlich wahrgenommen, doch scheinen alle Assoziationen mit Dachs, Wald und Natur zu korrespondieren. Gekommen sind die „very interesed persons“ vom ersten Treffen, der Einführung in das Stück, und weitere Interessierte. Das kleine Café ist schon dicht gedrängt, da auch der Raum vom Ensemble genutzt wird. Da steht ein Wagen mit Werkzeug und Material, Textblätter liegen herum, Notizen, Requisiten… Die Stimmung der theoretischen Einführung vom 09. July mit Kuchen und Getränken ist einer kreativ betriebsamen Atmosphäre gewichen. Ein Hauch von Lampenfieber liegt in der Luft. Zu sehen gibt es diesmal einen ca. einstündigen Ausschnitt aus der neue Produktion von „Der Bau oder die Gründung des Fight Club Dachs“.
Es ist ein mutiger Schritt den Probenprozess in dieser Weise für das Publikum zu öffnen. Denn das Stück ist noch in der Entwicklung und die Thematik um Ausgrenzung und Identität ist ein Pulverfass. Schauspieler und Regisseurin ringen noch mit vielen Entscheidungen die zu einem harmonischen, dynamischen und spannenden Abend mit anspruchsvoller ‚Unterhaltung‘ führen werden. Ein mutiger Schritt auch deshalb, weil es eine heikle Gradwanderung ist zwischen nicht zu viel verraten und dennoch schon viel zeigen um die V.I.P. Teilnehmer der Probe auch aktiv in eine Gestaltung mit einzubeziehen. Und das ist hier kein plattes Lippenbekenntnis, sondern eine kritische und fordernde Gesprächsrunde die im Anschluss an der Bühnenprobe geführt wurde. Dabei erzählten Teilnehmer, es sind ca. 20 an diesem Tag, ihre Eindrücke darüber was und wie sie was wahrgenommen haben. Dieses Feedback gibt dem Ensemble wichtige Infos darüber wie sie die Inszenierung weiterhin ausgestalten. Ein Funke wachsender Neugierde springt über. Es wird für die V.I.P. Teilnehmer am 02.08. noch ein weiteren Probenbesuch geben, wenn das Stück schon viel weiter entwickelt ist.

Es sind noch drei Wochen bis zur Premiere. Zu diesem Zeitpunkt ist der Probenprozess naturgemäß fragil. Das Ensemble hat schon so einiges gefunden, will noch viel mehr, sie sind umgeben von Unsicherheiten, und beginnen nun das Tableau von möglichen Bildern, Aussagen, Textstellen, Beleuchtung, Ton- und Bildeinspielungen, Bühnenaufbau, Requisiten, eben das ganze drumherum in eine endgültige Form zu bringen. Schon jetzt ist zu erkennen, dass hier ein besonderes thematisches Feld künstlerisch beackert wird, das sich der öffentlichen Diskussion bisher nur schwer erschließt. Um so mehr darf man gespannt sein wenn sich am 05. Aug. um 20:00 der Vorhang zur Premiere hebt.

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